Fünfliber
Fünfliber
Die volkstümliche Bezeichnung "Fünfliber" für schweizerische 5-Franken-Stücke geht auf die französische Bezeichnung "Livre" zurück, was übersetzt „Pfund“ bedeutet.
Der französische Franc, der aus dem Livre tournois hervorging, hatte ungefähr denselben Wert wie die Vorgängerwährung. Aus diesem Grund wurden die französischen 5-Franc-Stücke, die in der Schweiz zirkulierten, als Fünf Livres bezeichnet.
Dieser Begriff bürgerte sich später auch für die schweizerischen 5-Franken-Stücke ein, die die gleiche Größe wie das französische Vorbild hatten. Mit der Zeit wurde aus dem 5-Livre die im Volksmund übliche Bezeichnung Fünfliber.
Geschichte
Der Fünfliber wurde bereits 1795 geprägt und war 70 Jahre später ein fester Bestandteil der Lateinischen Münzunion (LMU), die von Frankreich, Belgien, Italien und der Schweiz gegründet wurde um die Idee eines einheitlichen Münzsystems zu realisieren.
Die Fünfliber bestanden aus reinem Silber und bei einem Durchmesser von 3,7cm betrug ihr Gewicht 25g. Somit waren sie merklich größer als spätere Ausgaben. Jedoch wurde im Zuge der Auflösung der Lateinischen Münzunion im Jahre 1931 bei gleichzeitiger Verkleinerung des 5-Franken-Stückes auch das Gewicht des Fünflibers verringert. 1969 wurde der Fünfliber das letzte Mal aus reinem Silber geprägt, darauffolgende Prägungen bestanden aus Kupfernickel.
Design
Paul Burkhardt hat den Entwurf der Münzrückseite designt. Auf der Rückseite ist ein Hirte abgebildet, der starke Assoziationen mit dem Schweizer Nationalhelden Wilhelm Tell hervorruft.
Zudem ist die Randprägung des Fünflibers zu beachten. Die lateinische Randinnenschrift „Dominus providebit“ zitiert einen Bibelvers aus Genesis, dem ersten Buch Mose, in dem es heißt „Der Herr wird vorsorgen“. Um einer schnellen Abnutzung entgegenzuwirken wurde die Innschrift vertiefend geprägt. Jedoch wurde die Form der Randprägung aufgrund von illegalen Nachahmungen dahin verändert, dass nun der lateinische Schriftzug am Rand ein wenig hervorsteht.