Numismatik

Friedrich d'or Goldmünze

Friedrich d’or

Friedrich d'or ist die Bezeichnung für die 5-Taler-Goldmünze Pistole, die unter König Friedrich II. (1712 bis 1786), dem Großen, in Preußen eingeführt wurde. Der Münztyp war von Spanien (Escudo d’oro) über Frankreich (Louis d’or) nach Deutschland gelangt und von verschiedenen deutschen Herrschern übernommen worden. 

Bereits Friedrich Wilhelm I. (1688 bis 1740) hatte einfache und doppelte Pistolen ( Wilhelm d'or) in geringen Auflagen produzieren lassen. Friedrich II. knüpfte an diese Tradition an und gab ab 1741 mit verändertem Münzbild halbe, ganze und doppelte Pistolen heraus. Während des Siebenjährigen Kriegs (1756–1763) veranlasste der Herrscher die Prägung von sogenannten Mittel-Friedrich d’or mit einem Feingewicht von nur 4,2 g statt ursprünglich 6,05 g.

Friedrich d'or Vorderseite

Friedrich d'or von König Friedrich Wilhelm I

Zum Produkt

Einführung des Friedrich d’or

Die Goldmünze wurde als deutsches Gegenstück zu dem französischen Louis d’or herausgebracht, um den Einfluss der beliebten französischen Währung im eigenen Land zu verringern. Im Jahre 1737 erfolgte die erste Prägung des Friedrich d’or, welcher zuvor, allerdings nur über einen sehr kurzen Zeitraum hinweg, als Wilhelm d’or bezeichnet wurde.

Obwohl das Design sich an dem französischen Louis d’or orientierte, erfreute sich die deutsche Münze weniger Beliebtheit als das französische Goldstück. Der Mangel an Ansehen ist auf die geringen finanziellen Mittel und dem Edelmetallmangel Preußens zurückzuführen.

Design

Die Vorderseite des Friedrich d’or zeigt das Portrait oder eine Büste des jeweiligen Machthaber Preußens. Amtszeichen oder Orden sind nur in Verbindung mit dem Büstenmotiv des preußischen Königs zu sehen. Die Blickrichtung des preußischen Herrschers ist hierbei meist nach rechts ausgerichtet.

Auf der Rückseite der Münze ist der preußische Adler abgebildet. Dieser befindet sich unter dem Zeichen einer Krone oder wird sogar selbst von der Kröne gekrönt. Des Weiteren breitet der Adler seine weiten Schwingen auf. Sein Blick ist nach links gerichtet.

Um den preußischen Kämpfer- und Kriegswillen darzustellen, sind unterhalb des Adlers Waffen und Eroberungsstücke von den unterjochten Feinden Preußens zu sehen.

Die Münzseite des Friedrich d’or trägt als Umschrift den lateinischen bzw. den deutschen Namen des Königs, welchem die Worte „König von Preußen“ angehängt sind. Zudem wird auf der Münze durch den Buchstaben A die Prägestätte Berlin verwiesen.

Gold- und Sammlerwert des Friedrich d’or

Obwohl die Goldmünze einen hohen Edelmetallwert hat, wird dieser von dem hohen Sammlerwert der Münze übertroffen. Demnach stellt der Goldwert der Münze keinen Maßstab für den eigentlichen Münzwert dar, der heutzutage anhand des Erhaltungsgrades des Friedrich d’or beurteilt wird.

Weitere Wertunterschiede sind durch die verschiedenen Ausgabejahre sowie der wechselnden Auflagezahl bedingt.

Die preußische Goldmünze wurde im Nennwert von einhalb, ein und zwei Friedrich d’or geprägt. Jedoch gilt es zu beachten, dass nicht alle Nennwerte innerhalb der langen Prägezeit existierten. Ebenso wenig wurden nicht alle existenten Nennwerte von allen preußischen Prägestätten geprägt.