Numismatik

Bullionmünzen Definition & Eigenschaften

Bullionmünzen - Anlagemünzen aus Gold, Silber oder Platin

Bullionmünzen sind Münzen mit einem vergleichsweise hohen Edelmetall-Anteil. Sie werden in hohen Stückzahlen geprägt und werden in der Regel als Wert-Anlage erworben. Die Benennung  "Bullionmünze" wird deshalb synonym mit "Anlagemünze" verwendet. "Bullion" stammt aus dem Englischen und steht für den Begriff Barren. Einige Bullionmünzen mit limitierter Auflage haben einen zusätzlichen Sammler-Wert.

Eigenschaften

Bullionmünzen bestehen in der Regel aus Gold, Silber oder Platin. Abhängig vom Typ der Münze gibt es von dem gleichen Motiv Ausgaben sowohl in Gold als auch in Silber, beispielsweise den „Maple Leaf“. Viele Anlagemünzen erscheinen jährlich in einer neuen Auflage, deren Jahrgang sich an einer entsprechenden Gravur erkennen lässt. Auch der Feingehalt ist in der Regel in die Oberfläche graviert. Während ein Großteil aller Anlagemünzen schnell über ihr stets gleiches Motiv identifiziert werden können, wechseln die Abbildungen auf vielen Anlage-Sammlermünzen regelmäßig, meistens in ein- oder zweijährigem Rhythmus.

Anlagemünzen gelten als offizielles Zahlungsmittel, sodass sie steuerrechtlich gesondert behandelt werden: Anstatt der üblichen 19 % Mehrwertsteuer müssen beim Kauf von Anlagemünzen höchstens 7 % der Kaufpreises zugezahlt werden. Käufer von Goldmünzen können unter bestimmten Bedingungen sogar komplett von der Umsatzsteuer befreit werden (siehe unten).

Gold-Anlagemünzen

Offiziell gilt die Krügerrand als die erste Gold-Anlagemünze im heutigen Sinn. Goldmünzen können steuerfrei erworben werden, wenn folgende Bedingungen erfüllt werden:

  • Feingehalt von mindestens 990/1000
  • nach dem Jahr 1800 geprägt,
  • gilt oder galt in ihrem Herkunftsland als gesetzliches Zahlungsmittel
  • Kaufpreis beträgt maximal 180 % des Marktwertes des Goldgehaltes

 

Die bekanntesten Gold-Bullionmünzen sind:

  • Krügerrand: Der Krügerrand gilt als die älteste und bekannteste Gold-Anlagemünze und wird seit 1967 in Süd-Afrika geprägt.
  • Maple Leaf: Sehr beliebte Gold-Anlagemünze aus Kanada, die seit 1979 in Kanada erscheint, und von der „Royal Canadian Mint“ geprägt wird. Die Münze zeigt ein Ahornblatt, das Nationalsymbol Kanadas.
  • Wiener Philharmoniker : Diese Anlagemünze ist die erfolgreichste Europas und verkaufte sich in einigen Jahren sogar häufiger als die Krügerrand-Münze. Außerdem steigt die Anzahl der Prägungen kontinuierlich an.
  • Gold Eagle: Diese Goldmünze ist in Europa auch als American Eagle bekannt und wurde 1986 erstmals von der US Mint geprägt

 

Silber-Anlagemünzen

Die Zeit der Silber-Anlagemünzen wurde offiziell im Jahr 1982 eingeläutet, als Mexiko die „Libertad“ herausgab. Im Gegensatz zu Silberbarren gelten Silbermünzen als offizielle Zahlungsmittel und sind steuerlich ermäßigt (siehe Eigenschaften).  Silbermünzen werden meistens in einer Unze ausgegeben, es gibt sie aber auch in 2, 5, und 10 Unzen. Ungewöhnlich aber verbreitet sind auch größere 1 Kg Silbermünzen. In der Regel beträgt der Feingehalt von Silber-Anlagemünzen 99,9 %.

 

Die bekanntesten Silber-Bullionmünzen sind:

  • Libertad: Die älteste Silbermünze der „Moderne“  wird seit 1982 in Mexiko aus reinem Silber geprägt.
  • Silber Maple Leaf: Passend zu der Mapple-Leaf-Münze aus Gold prägt die Royal Canadian Mint auch die silbernen Pendants.
  • Silver-Eagle: Die Silver-Eagle-Münze ist die schwerste und größste Silbermünze der USA.  Sie zählt zu den umsatzstärksten Silbermünzen weltweit.
  • Australian Kookaburra:  Die erste Silberanlagemünze der Perth Mint wurde nach dem gößten Eisvogel der Welt benannt.
  • Britannia-Silbermünze: Die Silber Britannia wird seit 1997 von der Royal Mint geprägt. Die Jahrgaänge ab 2013 haben nun auch einen Feingehalt von 99,9 %.