Numismatik

Feingewicht von Münzen

Feingewicht von Münzen

Der Gewichtsanteil an Gold (bei Goldmünzen) oder Silber (bei Silbermünzen), der in der entsprechenden Münze enthalten ist, also das Nettogewicht in g. Im Gegensatz dazu steht das Raugewicht, in dem das Brutto- oder Gesamtgewicht einer Münze oder eines Barrens angegeben wird. Zur Zeit der Metallwährung bestimmte das Feingewicht den Wert der Münze.

Definition

Durch die Messung des Feingewichtes kann das Gewicht des jeweiligen Edelmetalls, Gold oder Silber, einer Münze angegeben werden. Daraus ergibt sich, dass das Feingewicht Auskunft über den reinen Edelmetallanteil einer Münze, eines Schmuckstückes oder eines Barren gibt. Die Gewichtseinheiten des Feingewichts werden in Maßeinheiten wie Feinunze oder Gramm angegeben. Der Feingehalt dagegen wird in Promille notiert.

Da es jedoch unmöglich ist, alle Verunreinigungen oder beigemischten Metalle zu säubern/ entgegen zu wirken, wird in der Praxis oftmals von den Feingehalt „999/1000“ gesprochen, um mögliche Unreinheiten eines Edelmetalls kenntlich zu machen.

Im Gegensatz zum Feingewicht steht das Raugewicht, welches das Gesamtgewicht einer Münze angibt, welches das Gewicht des enthaltenden Edelmetalls sowie das Gewicht der beigemischten minderen Metalle (z.B. bei einer Münzlegierung Kupfer) inkludiert.  

Das Verhältnis zwischen dem Gesamtgewicht (Raugewicht) und dem Feingewicht wird als Feingehalt oder Feinheit bezeichnet.

Generell gilt: Je höher das Feingewicht, desto wertvoller das Metall.

Kategorien: Umlaufmünze und Anlagemünze

Die Gewichte von Feinheiten der Gold- und Silbermünzen können in die zwei Kategorien der Umlaufmünzen und der modernen Anlagemünzen untergliedert werden. 

Die Münzen, die zu der erstgenannten Kategorie zugeordnet werden können, haben einen Metallwert, der deckungsgleich mit dem Nominalwert ist. Aufgrund dessen liegen Gewichtsvariationen bei den Münzen einzelner Länder vor. Des Weiteren wurden die Gold- und Silbermünzen mit einer Kupferlegierung gemischt, um deren Abnutzung zu hemmen. Daher liegt der Feingehalt von Gold- und Silbermünzen bei 999/1000.

Die Münzen der zweiten Kategorie sind keine Umlaufmünzen und somit für den alltäglichen Zahlungsverkehr ungeeignet. Sie bestehen aus reinem Gold bzw. aus reinem Silber. Eine Ausnahme bilden hier der „Krügerrand“ und der „American Eagle“. Der Nennwert der Münze ist deutlich niedriger als der Metallwert. Des Weiteren stellt das Handelsgewicht der Feinunze den Maßstab für das Münzgewicht dar.

Berechnung des Feingewichts

Für die Berechnung des Feingewichts werden folgende Variablen benötigt: Gewicht der Münze, Reinheit. Zuerst wird der Reinanteil eines Metalls mit der Gesamtsumme aller Metalle dividiert. Anschließend wird das Ergebnis mit dem Gesamtgewicht der Münze multipliziert.

Folgendes Beispiel soll der Veranschaulichung dienen:

Ein goldenes Schmuckstück hat ein Gewicht von 2,00g und eine Reinheit von 750/1000 (=18 Karat). Somit besteht das Schmuckstück zu 750 Teilen aus reinem Gold und zu 250 Teilen aus anderen Metallen

→ 750/1000 * 2,00g = 1,5g reines Gold (999/1000 – 24 Karat)