Numismatik

Münzen als Wertanlage

Edle Metalle – sind sie deshalb auch eine gute Geldanlage?

Es ist nur natürlich, dass bei Münzen der finanzielle Aspekt eine Rolle spielt, schließlich sind vor allem Gedenkmünzen oft aus Silber, Gold oder sogar Platin.

Natürlich gibt es viele Beispiele, die beweisen, dass Münzen im Wert steigen. Überwiegend handelt es sich dabei um einzelne, zumeist ältere und seltene Münzen. Daher ist der Aspekt der Geldanlage bei Münzen fast immer langfristig zu sehen.

Aber auch jüngere Ausgaben können durchaus im Wert steigen – wie etwa einige der deutschen Gold-Gedenkmünzen seit 2001 unter Beweis gestellt haben. Bei diesen Münzen ist zumindest ein Teil der Wertsteigerungen dem hohen Goldpreis zuzurechnen, der zur Zeit steigt und steigt.

 

Neuprägung der Goldmark von 2001

Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis

Am wichtigsten für die Preis-Entwicklung von Gedenkmünzen ist sicher das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Münzen mit niedrigen Prägeauflagen erscheinen daher unter dem Aspekt der Geldanlage am besten geeignet.

Aber: Ist beispielsweise ihr Motiv bzw. ihr Ausgabeanlass nicht beliebt, haben selbst Münzen mit z.B. nur 5.000 Auflage keine Chance, im Wert zu steigen, da sie kaum jemand nachfragt. Andererseits gibt es Gegenbeispiele: Die Goldmark von 2001 hatte eine Auflage von 1 Million – sie war trotzdem schnell vergriffen und stieg deutlich im Wert.

Preis-Schwankungen möglich

Die Bewertung von Münzen ist eine komplizierte Angelegenheit. Preise und Preis-Entwicklungen sind abhängig von vielen Faktoren, z.B. von der Entwicklung der Edelmetallpreise, der Nachfrage, ihrer Seltenheit oder ihrer Erhaltung. Deshalb sind auch Preis- Schwankungen möglich.

Ein Beispiel dafür lieferten die Gedenkmünzen der DDR: Als die Mauer fiel und die DDR aufhörte zu existieren, wollte sie jeder kaufen. Die Preise explodierten förmlich – für komplette Sammlungen, die jahrelang etwa 2.500,- Euro kosteten, wurden zum Teil mehr als 15.000,- Euro gezahlt. Jetzt liegt ihr Wert bei ca. 9.000,- Euro. Eine gute Anlage für den, der die Münzen schon vor der Wende besaß und behalten hat. Wer aber aus kurzfristigem Profitdenken zum falschen Zeitpunkt gekauft hat, hat bisher Geld verloren. Ihm bleibt nur der Trost, dass im Zuge der allgemeinen DDR-Nostalgie die Nachfrage gerade wieder anzieht.

Die Freude am Sammeln in den Vordergrund stellen

Niemand kann die Wertentwicklung einer Münze oder ganzer Sammlungen vorhersagen. Auch wenn der Anlage-Aspekt bei der Kaufentscheidung eine Rolle spielt, sollten insbesondere Anfänger den Spaß am Münzen-Sammeln in den Vordergrund stellen. Sie haben ein lehrreiches und spannendes Hobby gewählt und können sich zuerst an den schönen Motiven und an dem Glanz der edlen Metalle erfreuen. Wenn dann langfristig der Wert der Münzen steigen sollte, hat man einen zusätzlichen Vorteil, den man aber niemals fest einkalkulieren sollte.