Numismatik

Die Schlümpfe werden 60

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Vom Kindercomic zum Kultobjekt

Mickey Maus, Bugs Bunny, Superman – Comicfiguren finden immer häufiger ihren Weg auf Münzen und Gedenkprägungen. Marvels Deadpool hat sogar eine eigene Silber-Anlagemünze. Ein paar Belgier reihen sich jetzt in die Riege der numismatischen Trickhelden ein: die Schlümpfe. Zu ihrem 60. Geburtstag werden in der Münze Berlin eine Jubiläums-Prägung und eine limitierte Kollektion in Silber (333/1000) mit Farbveredelung geprägt.

Vom Versprecher zum Welterfolg

Geprägt also. Oder doch geschlumpft – eine Zeit lang wurde beinahe jedes beliebige Verb durch diese Wortschöpfung ersetzt. Die Schlümpfe sind Popkultur par excellence und unkaputtbare Kindheitserinnerung für Viele. Als der belgische Zeichner Pierre „Peyo“ Culliford die kleinen blauen Kobolde 1958 erstmals aufs Papier springen ließ, wurde er selbst von ihrem baldigen Ruhm überrumpelt – konzipiert hatte er sie eigentlich nur als Nebenfiguren. Ihr Originalname „Les Schtroumpfs“ soll auf einen simplen Versprecher Peyos zurückgehen, als er nach einem Salzstreuer gefragt hat. Dem Versprecher folgte eine weltweite Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält.
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Blick hinter die Kulissen der Prägestätte: So entstehen die Schlümpfe-Prägungen

Schlümpfe unter Nazi-Verdacht

Über die Jahrzehnte haben die Schlümpfe ihre Abenteuer im Fernsehen, im Kino und sogar in den Musik-Charts erlebt. Dank 3D-Technologie bleiben sie auch für die jüngste Generation interessant. Dass sie dabei zum Kult geworden sind, ist sicherlich auf viele Faktoren zurückzuführen: Sie appellieren an moralische Werte, zeigen aber trotzdem – obwohl sie gar keine Menschen sind – menschliche Schwächen. An die 100 verschiedene Charaktere gibt es. Manche von ihnen sind auch mal griesgrämig, eitel, tolpatschig, frech – das kennt man als Mensch nur zu gut. Und die Art und Weise, wie Papa Schlumpf als Dorfältester in Schlumpfhausen immer wieder für ein Happy End sorgt, hat elterliche Züge. Kennen wir auch. Mit der Berühmtheit kamen auch die Verschwörungstheorien: Die Schlümpfe seien rassistisch und antisemitisch, würden sich an Nazi-Idealen und der Ideologie des amerikanischen Ku-Klux-Klan orientieren. Peyo selbst kann dazu nichts mehr sagen – der Zeichner ist bereits 1992 verstorben. Die Popularität seiner Schlümpfe ist trotzdem ungebrochen.

Schlaubi Schlumpf – Trendsetter mit Nerdbrille

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Silberprägung zum Jubiläum

Nicht nur im Überraschungs-Ei, auch auf dem Silber-Rohling machen die Schlümpfe eine gute Figur. In ihrem Heimatland Belgien wurde 2008 zum 50. Jubiläum eine eigene Fünf-Euro-Münze für die kleinen blauen Fabelwesen ausgegeben. Jetzt bekommen die beliebtesten von ihnen eine limitierte Sammelreihe, die nur 10.000 Mal vollständig ausgegeben wird. Geprägt wird die Kollektion in der Staatlichen Münze Berlin. Dabei widmet sich jede der Prägungen einem einzelnen Schlumpf, der farbveredelt auf 333er Silber abgebildet wird. Dabei sind zum Beispiel Papa Schlumpf mit seinem weißen Rauschebart, der ewig eitle Beauty, der polarisierende, neunmalkluge Schlaubi und auch Gargamel und seine Katze Azrael als böse Gegenspieler der Kinderzimmerhelden. Für Schlumpf-Fans mit Sicherheit ein Fanartikel der besonderen Art.

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