Numismatik

Seltene historische Münzen

Seltene historische Münzen im Überblick

10 seltene historische Münzen!

1. Österreich 20 Kronen Karl I. von 1918

Diese nicht für den Umlauf bestimmte 20-Kronen-Münze ist ein echtes Unikat: Es ist die einzige existierende Goldmünze (900/1000) des österreichischen Kaisers Karls I. (1916-1918), dessen Abbild auch die Vorderseite ziert.

Auf der Wertseite befindet sich der Österreichische Reichsadler.

2. Sachsen 3 Mark Friedrich der Weise von 1917

Die Silber-Gedenkmünze (900/1000) mit dem Bildnis Friedrichs des Weisen – Kurfürst und Herzog von Sachsen – hätte nach dem Wunsch der sächsischen Regierung ursprünglich das Porträt Martin Luthers tragen sollen. Obwohl für eine Gedenkmünze die Darstellung des Landesherrn nicht zwingend erforderlich war, lehnten Reichsschatzamt und Bundesrat den Antrag u. a. deshalb ab, da ihrer Ansicht nach ein Bürgerlicher nichts auf einer offiziellen Prägung zu suchen habe.

Auf dem zum 400. Reformationsjubiläum und in einer Auflage von nur 100 Exemplaren ausgegebenen 3-Mark-Stück wurde lediglich die Umschrift „EINE FESTE BVRG IST VNSER GOTT“ übernommen. Der Entwurf stammt vom Dresdner Medailleur Friedrich Wilhelm Hörnlein. Über die Hälfte der Auflage wurde eingeschmolzen.

3. Bayern 3 Mark Ludwig III. von 1918

Die anlässlich der Goldenen Hochzeit am 20. Februar 1918 von König Ludwig III. von Bayern und seiner Gemahlin Königin Marie Therese ausgegebene Silbermünze (900/1000) wurde aufgrund damaliger Rohstoffknappheit lediglich in einer Auflage von 100 Stück geprägt.

Alle nach einem Entwurf des Münchner Prof. Theodor Georgi gefertigten Exemplare standen ausschließlich dem Königspaar zur Verfügung. Einer mündlichen Überlieferung nach sollen jedoch inoffiziell 30 weitere Münzen geprägt worden sein.

4. Sachsen-Coburg-Gotha 20 Mark Ernst II. von 1872

Die 20-Mark-Münze des Deutschen Kaiserreiches mit dem Abbild Ernst II. (Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha) auf der Vorderseite und dem Deutschen Reichsadler auf der Wertseite wurde in einer Auflage von nur 1.000 Exemplaren geprägt. Die im Jahr 1872 ausgegebene und nach einem Motiv-Entwurf von Prof. Ferdinand Helfricht gefertigte Goldmünze (900/1000) ist noch mit der abgekürzten Wertangabe „20 M“ gekennzeichnet.

Zwei Jahre später wurden alle 20-Mark-Reichsgoldmünzen mit einer ausgeschriebenen Währungsbezeichnung versehen, um den Begriff „Mark“ in der Bevölkerung populärer zu machen.

5. Mecklenburg-Strelitz 10 Mark Friedrich Wilhelm von 1873

Die 10-Mark-Goldmünze (900/1000) wurde nach einem Entwurf  des Berliners Friedrich Wilhelm Kullrich geprägt und in einer Auflage von 1.500 Exemplaren ausgegeben. Während der Deutsche Reichsadler die Wertseite schmückt, befindet sich auf der Vorderseite dieser Reichsgoldmünze das Porträt des Großherzogs von Mecklenburg, Friedrich Wilhelm.

Die Rarität wurde wie alle Reichsgoldmünzen Mecklenburg-Strelitzes in der Münzprägestätte Berlin (A) geprägt.

6. Württemberg 3 Mark Wilhelm II. von 1916

Für die aus Anlass des 25-jährigen Regierungsjubiläums Wilhelm II. ausgegebene Silber-Münze (900/1000) war ursprünglich eine Gesamtauflage von 100.000 Stück angedacht. Aufgrund der Edelmetall-Knappheit während des Ersten Weltkriegs wurden jedoch nur 1.000 dieser 3-Mark-Stücke geprägt, von denen leider einige durch den Brand der Stuttgarter Münze im März 1944 verloren gingen.

Die seltene – nach einem Motiv-Entwurf des Stuttgarter Professors Ludwig Habich gefertigte – Münze zeigt das Porträt von König Wilhelm II. auf der Vorder- und die Reichsadler-Darstellung auf der Münz-Rückseite.

7. Reuß älterer Linie 20 Mark Heinrich XXII. von 1875

Diese numismatische Kostbarkeit des 19. Jahrhunderts wurde in der geringen Auflage von 1.510 Exemplaren in der Münzprägestätte Hannover (B) geprägt. Aus der Stadt an der Leine entstammte auch Medailleur Heinrich Friedrich Brehmer, der für den Entwurf dieser Reichsgoldmünze verantwortlich war.

Der auf der Motivseite abgebildete Heinrich XXII., der von 1859 bis zu seinem Tode 1902 als Fürst Reuß zu Greiz regierte, ließ diese Goldmarkmünzen zu Zeiten des Deutschen Kaiserreiches einmalig mit seinem Porträt prägen.

8. Sachsen-Meiningen 20 Mark Georg II. von 1872

Die 20 Reichsmark mit dem Abbild Georg II., Herzog von Sachsen-Meiningen, aus der Münzprägestätte München gehört ebenfalls zu den seltensten historischen Münzen. Die aus 900er Gold gefertigte Ausgabe hatte eine Gesamtauflage von nur 3.000 Exemplaren.

Das ausdrucksvolle Porträt des vollbärtigen Politikers, den man aufgrund seiner Vorliebe für Musik und Kultur auch als „Theaterherzog“ bezeichnete, wurde vom Münchner Medailleur Johann Adam Ries entworfen.

9. Bayern 20 Mark Ludwig III. von 1914

Während seiner Regierungszeit von 1913 bis 1918 wurde nur eine einzige Kaiserreich-Goldmünze (900/1000) mit dem Porträt des letzten Bayernkönigs Ludwig III. ausgegeben: das vom Münchner Bildhauer Prof. Bernhard Bleeker entworfene und 1914 geprägte 20-Mark-Stück.

Der größte Teil der Auflage kam jedoch mit Beginn des Ersten Weltkrieges nicht mehr zur Ausgabe. Daher gilt diese Münze als besonders rar.

10. Preußen Friedrich d’orFriedrich II. (der Große)von 1750

Diese numismatische Rarität ist das historische Zeugnis einer fast 275-jährigen Tradition. Denn als erste deutsche Goldmünze (900/1000) wurde die Ausgabe aus dem Jahr 1750 mit einem „A“ versehen – dem bis heute gültigen Kürzel für den Prägeort Berlin.

Der auf dieser Münze in Rüstung porträtierte Preußenkönig „Friedrich der Große“ ordnete die Verwendung des offiziellen Prägezeichens an. Die Rückseite des „Friedrich d’or“ – der Goldmünze mit einem Nennwert von 5 Talern – zeigt neben der Krone und dem Preußischen Adler ebenjenes „A“.