Numismatik

Geschichte wird lebendig

Die Menschheit kennt Münzen seit etwa 2.500 Jahren.

Erfunden wurde das Münzgeld unabhängig voneinander und etwa zur gleichen Zeit in Kleinasien und in China. Von Kleinasien aus eroberten die Münzen über Persien, Griechenland und das Römische Imperium, Europa und die Welt.

Antike Münzen aus Griechenland und Rom

Zu den historischen Münzen zählen die Prägungen der Griechen und Römer. Antike griechische Münzen hatten keine Inschrift oder nur wenige Buchstaben. Sie waren meist unförmig in ihrer äußeren Erscheinung und zeigten häufig Bilder von Göttern. Auch die ersten Olympiamünzen mit sportlichen Darstellungen prägten die Griechen.

Viele Münzen dieser Zeit gelten noch heute als echte Kunstwerke. Die römische Republik, seit der Zeitenwende (Christi Geburt) Kaiserreich, prägte Münzen, die den uns bekannten Geldstücken ähnlich sehen.

Allerdings dominierten auf ihnen anfangs Götterbilder, später die Porträts der jeweils herrschenden Kaiser. Die bekanntesten römischen Münzen waren die silbernen Denare und die Bronze-Sesterzen.

Im Mittelalter kannte man jahrhundertelang nur Silberpfennige, die Karl der Große im Jahr 790 eingeführt hatte. Mit der Ausweitung des Fernhandels wurden größere und wertvollere Münzen notwendig. Funde von Silbererz in den Alpen, im Harz und in Böhmen sowie Silber- Importe aus der Neuen Welt nach der Entdeckung Amerikas ermöglichten um 1500 erstmals die Prägung von Groß-Silbermünzen. Ab 1519 nannte man diese Münzen Taler. Taler blieben lange Zeit die dominierende Münzart. 

Vom Taler zur Mark

Mit der Gründung des Königreiches Preußen 1701 begann eine weitere klassische Münzen-Epoche für deutsche Sammler, deren Münzvielfalt in der Regierungszeit Friedrichs des Großen (1740-1786) ihre Blütephase erlebte. In dieser Epoche erlangte Preußen seine Vormachtsstelung unter den deutschen Teilstaaten. Diese Rolle behielt es auch nach Grüdung des Deutschen Kaiserreiches 1871, in dem die Mark zu 100 Pfennigen den Taler ablöste und eine Vielzahl von Goldmünzen Einzug in Deutschland hielt.

Die Münzen des Deutschen Kaiserreichs waren geprägt von den Portraits der herrschenden Kaiser, die zugleich auch Könige von Preußen waren, und den Königen und Fürsten der vielen Teilstaaten. Mit dem Ende des 1. Weltkrieges und der Ausrufung der Republik ging diese Zeit vorüber.

Einige der schönsten deutschen Gedenkmünzen überhaupt entstanden in der Weimarer Republik zwischen 1925 und 1933. Die Zeit der Reichsmark endete dann 1945. Obwohl im allgemeinen alle Münzen danach als moderne Münzen gelten müsste man heute inzwischen auch den Begriff „historische Münzen“ oder „Raritäten“ auf die Zeit der D-Mark ausweiten, denn diese Münzen sind eigentlich Geschichte.