Erhaltungsgrad

Erhaltungsgrad

Der Erhaltungsgrad von Münzen ist, neben dem Metallgehalt, der Auflage und der aktuellen Marktsituation, ein wichtiges Kriterium für zur Bestimmung des Münzwertes. Unsere Aufstellung soll ihnen einen kleinen Anhaltpunkt geben – im Zweifelsfall sollten sie die Beurteilung einer Münze jedoch dem Fachmann überlassen.

Moderne Münzen, die nicht im Umlauf waren, sondern direkt aus der Prägestätte in die Münzsammlung wandern, haben die Qualität „Polierte Platte“ (PP) oder „Stempelglanz“ (je nach Herstellung). Schon geringfügige Beschädigungen dieser Münzen führen zu starker Abwertung. Sie sollten sie daher mit äußerster Vorsicht behandeln und auf keinen Fall mit den Fingern berühren – am besten, sie belassen die Münzen in ihrer ungeöffneten Originalverpackung! 

Historische Münzen wurden für den Zahlungsverkehr hergestellt und tragen naturgemäß Gebrauchsspuren. Hier unterscheidet man zwischen „vorzüglicher“,  „sehr schöner“ und „schöner“ Erhaltung. 

„Vorzüglich“ (vz) ist der beste Erhaltungsgrad einer Münze, die schon mal kurze Zeit im Umlauf war. Kennzeichen für eine „vorzügliche“ Münze ist ein in allen Einzelheiten zu erkennendes Münzbild und ein fehlerfreier Rand. Winzige Schlieren sind lediglich im Münzhintergrund vorhanden – es sind jedoch keine sichtbaren Abnutzungserscheinungen zu sehen. 

Münzen in der Erhaltung „sehr schön“ (ss) dürfen leichte Gebrauchs- und Abnutzungserscheinungen an den erhabensten Stellen aufweisen. Das Münzbild sollte jedoch in allen Details gut zu erkennen sein, obwohl Haarzeichnung, Kronen oder Wappen leicht verwischt sein dürfen. „Sehr schöne“ Münzen dürfen kleinere Kratzer aufweisen, haben jedoch keine Beschädigungen. 

Mit „schön“ werden Münzen bezeichnet, die deutliche Abnutzungserscheinungen durch eine lange Zirkulation aufweisen. Auch wenn Einzelheiten nicht mehr voll zu erkennen sind, ist das Gesamtmotiv dennoch zu sehen. Randschäden und Kratzer gehören zum Erscheinungsbild. Die Schrift sollte noch lesbar sein - bei antiken Münzen sollte man etwa die Hälfte der Bildinschriften entziffern können. 

Früher gab es noch den Erhaltungsgrad sehr gut (sg). Dieser wurde jedoch abgeschafft und durch „gering erhalten“ (ge) ersetzt. Münzen dieser Qualität haben starke Abnutzungserscheinungen und Beschädigungen, teilweise sogar tiefere Kratzer, Randschäden oder Einschläge. Mitunter sind diese Münzen nur mit Mühe zu erkennen, so dass sie eigentlich nur von Experten bestimmt werden können. Münzen in dieser Qualität sollten sie nur dann erwerben, wenn es herausragende Raritäten sind.