Numismatik
Video: Münzfälschungen sicher erkennen
3 Tipps zur Fälschungserkennung von Münzen
Sie kommen für ein paar Euro aus Fernost und zerstören hierzulande jede Sammlerfreude: Gefälschte Münzen sind seit jeher eine Bedrohung für die Numismatik, doch durch den schnellen und unkomplizierten Versand aus Asien hat die Verbreitung von Fälschungen deutlich zugenommen. Wer genau hinsieht, kann die meisten gängigen Fakes jedoch leicht enttarnen.
Der spektakuläre Verkauf von gefälschten Goldmünzen an eine niedersächsische Sparkasse im Wert von rund 300.000 Euro hat Ende August bundesweit für Aufsehen gesorgt. Der Fall ereignete sich bereits 2016. Jetzt wird er vor Gericht behandelt und hat die Problematik gefälschter Sammler- und Anlagemünzen in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Doch ein Blick in Online-Auktionshäuser und Kleinanzeigenportale sowie viele Diskussionen und Nachfragen in Facebook-Gruppen machen deutlich: Münzfälschungen sind offenbar so weit verbreitet wie nie zuvor in der Geschichte der deutschsprachigen Numismatik. Denn über Online-Portale aus Fernost gelangen die Fälschungen für ein paar Euro pro Stück nach Deutschland und werden von windigen Geschäftemachern hierzulande angeboten. Der Hinweis „nicht geprüft“ findet sich oft nur im Kleingedruckten.
Einfache Tricks können helfen
Gewicht: Nachkommastelle entscheidet
Wer auf den Münzkauf von privat nicht verzichten möchte und die Möglichkeit hat, eine Prägung (beispielsweise auf einer Münzenbörse oder auf einem Tauschtag) vor dem Kauf auf Herz und Nieren – oder genauer gesagt: die Echtheit – zu überprüfen, sollte Werkzeug parat haben. Zuerst helfen Hausmittel. Besonders beliebt – die Küchenwaage zur Überprüfung des Gewichts. Doch Vorsicht: Handelsübliche Küchenwaagen sind nicht sehr genau, die meisten zeigen keine Nachkommastellen an.
Und so gibt es bei der Überprüfung einer gefälschten Panda-Münze, die als Beispiel für diesen Artikel dienen soll, auch keine Auffälligkeiten: Original und Nachahmung bringen jeweils 31 Gramm auf die Waage. Erst mit einer genaueren Waage, die auch Nachkommastellen anzeigt, wird deutlich: Mit einer der beiden Münzen kann etwas nicht stimmen, sie bringt „nur“ 29,9 Gramm auf die Waage – eigentlich müssten es, wie beim Original, exakt 31,1 Gramm sein. Eine Feinwaage mit mindestens einer, besser noch zwei Nachkommastellen ist also unerlässlich bei der Fälschungserkennung.