Acmonital

Das Münzmetall Acmonital

Acmonital ist ein metallisches Material, dessen Name für den lateinischen Begriff "acciaio monetario italiano" (Stahl Währung/Geld Italiens) steht und einen Münzstahl, der aus Eisen, Chrom, Kohlenstoff, Magnesium, Silizium und geringen Anteilen von Phosphor und Schwefel besteht, bezeichnet. Vergleichbar ist das Produkt mit Edelstahl, das auch durch bestimmte Legierungen rostfrei gemacht wurde. Es gibt zwei Acmonital-Varianten. Das magnetische Acmonital wird als AISI 430 bezeichnet und besteht zu 82% aus Eisen und zu 18% aus Chrom, während das nicht-magnetische Acmonital (304) nur zu 72% Eisen, 18% Chrom und 10% Nickel zusammengesetzt ist. Die Sorte 304 ist wegen des hohen Nickelanteils etwas härter und schwerer als die magnetische Sorte AISI 430.

Die Materialzusammensetzung wurde in Albanien, und vor allem vom Vatikan und von Italien anstelle von Kupfer/Nickel für die ehemaligen Währungen Italienische und Vatikanische Lira benutzt. Die erste Münze mit dem Material Acmonital wurde 1939 in Italien als nicht-magnetische 304er Acmonitalmünze geprägt.

Italienische Lira

Die Währung Italienische Lira wurde im Jahr 1862 vom sardinischen König Victor Emanuel II. mit der Errichtung des Königreiches Italien eingeführt und erst am 1. Januar 2002 durch den Euro abgelöst. Eine Lira wird in 100 Centisimi unterteilt. Der Name Lira stammt vom lateinischen Wort libra, das das römische Pfund (327,45 g) bezeichnete. Insbesondere für die Münzen im Wert von 20 Centesimi, 50 Centesimi, 1 Lira und 2 Lire wurde Acmonital eingesetzt. Bis zum Jahr 1998, ein paar Jahre bevor der Euro eingeführt wurde, wurde Acmonital auch für Münzen im Wert von 50 und 100 Lire, sowie für die Außenseite der 500 Lire Bimetall-Münze benutzt. Auch nach dem Umstieg auf den Euro wurde Acmonital weiter verwendet. So enthalten die 20 Cent-, 50 Cent- und ein und zwei Centmünzen weiterhin das sich als robust erwiesene Material.

Vatikanische Lira

Als 1866 die Münzreform im Kirchenstaat des Vatikan durchgeführt wurde, wurde die Scudo-Währung durch die Vatikanische Lira-Währung nach dem Vorbild der Italienischen Lira ersetzt und an die Normen der Lateinischen Münzunion angepasst. Die Prägung dieser Münzen wurde allerdings für mehr als ein halbes Jahrhundert ausgesetzt, nachdem der Kirchenstaat 1870 an Italien angegliedert wurde und seine Unabhängigkeit und somit auch die Münzhoheit des Papstes verlor. Das Recht eigene Münzen zu prägen erhielt der Vatikan erst ab 1929 mit den Lateran-Verträgen zurück. Die Vereinbarung dieser Verträge besagte, dass der Papst die Stadt Rom als Sitz der italienischen Regierung anerkennt und dass der italienische Staat unter dem faschistischem Ministerpräsidenten Benito Mussolini wiederum die politische und territoriale Souveränität des Vatikan garantiert. Unter dem Namen Città del Vaticano (Vatikanstadt) prägte der Stadtstaat Vatikanische Lire, deren Nominale gleich denen der Italienischen Lire waren. Auch die Materialzusammensetzung und somit auch der Gebrauch von Acmonital, war und ist der italienischen sehr ähnlich. Am 1. Januar 2002 wurde die Vatikanische Lira-Währung durch den Euo ersetzt.

Albanische Münzen

Das Acmonital ist vorrangig aus italienischen Münzprägestätten nach Albanien gelangt und wurde auch hier lange Zeit wegen seiner Langlebigkeit zum Prägen von Münzen vewendet.