Numismatik

Silber-Safari: Somalia Elephant ist ein Hamburger Jung

„African Wildlife“-Agenturmünzen für Sammler und Anleger

Bullionmünzen mit Tiermotiven gibt es wie Sand am Meer. Doch nur wenige Motive haben es zu Weltruhm in der Edelmetallszene gebracht: Der „Somalia Elephant“ aus der „African Wildlife“-Serie, der neueste Teil unserer Reihe „Bullion-Klassiker vorgestellt“, blickt auf eine über 20-jährige Geschichte zurück – mit Stationen in Hamburg, München und der Schweiz.

Wo ist der Elefant zuhause? Womöglich denken die meisten Leser bei dieser Frage sofort an die weiten Steppen Afrikas, an saftige Savannen und an unberührte Natur. Ein feines Gebäude – einem hanseatischen Kontor nachempfunden – in einem Hamburger Industriegebiet, dürfte dagegen kaum zu den ersten Ideen zählen. Doch ein ganz besonderer somalischer Elefant ist genau hier zuhause: Die gleichnamige Edelmetall-Anlagemünze aus Gold und Silber, auch bekannt als „African Wildlife“-Serie, wird von einem deutschen Münzenhändler vertrieben. Und die Vertriebsstrategen aus dem hohen Norden haben sogar bei der Gestaltung der Münze aus Somalia ein Wörtchen mitzureden.

Von Sambia nach Somalia

Der Somalia Elephant aus der African Wildlife-Serie zählt inzwischen zu den Oldies unter den Bullion-Produkten. Bereits im Jahr 1999 wurde er erstmals ausgegeben, damals noch unter der Flagge von Sambia. Im Jahr 2004 wurde die Serie mit Prägerechten von Somalia fortgesetzt. Und seitdem erscheint der Elefant jedes Jahr aufs Neue in anderer Gestaltung. Die Münze ist als Standardausführung in Gold und Silber mit einem Gewicht von jeweils einer Unze zu bekommen, daneben gibt es auch kleinere und größere Stückelungen in Gold sowie in der Vergangenheit wechselnde Spezialausgaben.

Agenturprägungen: Geld gegen Prägerechte

Die Investment-Prägungen mit dem somalischen Elefanten zählen zu einer besonderen Produktgattung, an der sich innerhalb der Numismatik die Geister scheiden: Die so genannten „Agenturprägungen“ werden von Unternehmen aus dem Ausland entwickelt, in Eigenregie geprägt und haben im Normalfall ihr „Mutterland“ nie gesehen. Die Ausgabeländer erhalten für die Bereitstellung der Prägerechte eine Gebühr – und viele Staaten in aller Welt, insbesondere aus Afrika oder Ozeanien, greifen auf diese zusätzliche Einnahmequelle zurück.

Differenzbesteuerung: Elefant zieht von München in die Schweiz

Dieses Modell ist seit Jahrzehnen etabliert und sorgt manchmal – wie bei dem somalischen Elefanten, der in einem Hamburger Industriegebiet zuhause ist – für kuriose Geschichten. Um die Geschichte noch skurriler zu gestalten, sollte man wissen, dass der geprägte Elefant viele Jahre lang in München das Licht der Welt erblickt hat und inzwischen zur Geburt in die Schweiz gebracht wird. Nach Erhöhung der Mehrwertsteuer für Silbermünzen 2014 war das Bayerische Hauptmünzamt als Prägeort der African Wildlife-Serie nicht mehr attraktiv, weil Produkte aus dem EU-Ausland in den Genuss der käuferfreundlichen Differenzbesteuerung kamen. So wurde eine neue Prägestätte außerhalb der EU für den Somalia Elephant gesucht.

Wertsteigerung der ersten Jahrgänge

Sammler und Anleger schätzen die African Wildlife-Serie nicht zuletzt wegen ihres niedrigen Verkaufspreises: Die Silbermünzen werden sehr nah am aktuellen Silberpreis verkauft und auch die Goldmünzen sind mit einem geringen Aufschlag auf den aktuellen Goldpreis zu bekommen. Für Pluspunkte sorgt auch die Gestaltung der Münze, die jedes Jahr angepasst wird und den Elefanten in landestypischer Umgebung zeigt. Zudem soll die Auflage, die für die meisten Jahrgänge nicht offiziell bekannt ist, äußerst gering ausfallen. Die Folge: Die ersten Jahrgänge bis 2008 haben sich inzwischen zu gesuchten Sammlerstücken entwickelt und werden zu Preisen von bis zu 100 Euro pro Stück gehandelt.

Tiermotive: Ein traditionsreiches Sammelgebiet

Die Somalia Elephant-Münzen aus der African Wildlife-Serie sind zudem wichtige Vertreter eines der bedeutendsten Sammelgebiete innerhalb der Numismatik: Tiermotive sind seit jeher bei Sammlern und Anlegern beliebt und werden bevorzugt auf edelmetallhaltige Investment-Produkte geprägt. Man denke nur an das Känguru aus Australien oder den Panda aus China – und das sind nur zwei unter vielen prominenten Vertretern dieses Sammelgebietes. Seit Jahrzehnten gibt es eine konstante Tiermotiv-Fangemeinde. Für sie wurden in der Vergangenheit wiederholt länderübergreifende Serien (zum Beispiel die „Endangered Wildlife“-Serie) konzipiert. Gleichzeitig gehören Edelmetall-Münzen zum Standardrepertoire jedes Tiermünzen-Sammlers.

Somalia Elephant beweist Investment-Qualitäten

Die African Wildlife-Serie ist insbesondere für renditeorientierte Sammler und Anleger interessant, die sich stets ein paar Tubes – die Plastikröhren beherbergen je 20 Elephant-Münzen – in den Tresor legen und ein paar Jahre warten. In den vergangenen Jahren hat sich diese Strategie bewährt: Die zurückliegenden Jahrgänge haben jenseits des aktuellen Silberpreises fast ausnahmslos an Wert zugelegt. Und abseits von harten Zahlen und Fakten begeistert der somalische Elefant mit einer Weltklasse-Prägequalität „Made in Switzerland“ und zählt daher inzwischen zur ersten Liga der Bullion-Produkte.

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