Numismatik

Maple Leaf-Sondersätze für Elisabeth II.

Die am längsten amtierende Königin

Am 10. September 2015 überholte Queen Elizabeth II. ihre weit über 63 Jahre herrschende Ururgroßmutter Victoria. Diesen historischen Moment würdigt Kanada mit zwei Maple-Leaf-Sets in Gold und Silber.

Wieder einmal hat das britische Königshaus Geschichte geschrieben: Vom 9. auf den 10. September 2015 ist Königin Elizabeth II. mit ihrer Ururgroßmutter Victoria gleichgezogen, die 63 Jahre und 216 Tage lang regiert hatte, und gilt seitdem als die am längsten amtierende Königin der Welt. Für die Königlich Kanadische Münzstätte war dies feierlicher Anlass genug, um an jenem Datum (allerdings bereits mit Jahreszahl 2016) zwei Maple-Leaf-Sondersätze jeweils in reinstem 999,9er Gold bzw. Silber herauszugeben.

Schließlich ist die Queen über das Commonwealth of Nations nach wie vor formelles Staatsoberhaupt von Kanada und ziert entsprechend mit ihrem Porträt die Rückseiten dortiger Münzen. Dies lässt sich angesichts der beiden Ahornblatt-Sets auf außergewöhnliche Weise bewundern.

So zieren die vier unterschiedlich großen Feingoldmünzen, die als Satz in exklusiver 600er Auflage erscheinen, verschiedene Queen-Porträts, um die lange Regentschaft von Elizabeth II. zu dokumentieren.

Angefangen bei dem großen 1-Unzen-Stück mit 50 Dollars Nennwert, 30 Millimetern Durchmesser und 31,2 Gramm Raugewicht, auf dem die britische Königin mit Krönungsrobe und der Imperial State Crown auf dem Haupt zu sehen ist. Diese wird traditionell – so auch von Elizabeth II. – zur Parlamentseröffnung sowie zum Abschluss der Krönungszeremonie und der nachfolgenden öffentlichen Präsentation des neuen Monarchen getragen, während für den eigentlichen Krönungsakt davor bislang zumeist die ältere St.-Edwards-Krone zum Einsatz kam.

Unikate durch Gold-Unzen mit Randnummerierung

Die von der kanadischen Künstlerin Celia Godkin (siehe Münzinitialen „CG“) entworfene Rückseite aller Goldmünzen ziert das Ahornblatt als Nationalsymbol, wie es laut Designerin „im leichten Herbstwind davon getragen wird“ und in Gold dank der speziellen Reverse-Proof-Prägetechnik plastisch glänzt. Außerdem tragen die Rückseiten am linken Münzrand das offizielle Monogramm „E ll R“ von Königin (lateinisch: Regina) Elizabeth II. mit der oben bereits erwähnten Edwardskrone.

Einzige Ausnahme bildet hierbei die Goldunze, auf der das gekrönte Monogramm groß und mit königlichem Violett emailliert auf dem Ahornblatt prangt. Eine weitere Besonderheit der 50-Dollars-Ausgabe ist die Nummerierung des Münzrandes, was jeden Goldsatz zu einem Unikat macht.

Vier verschiedene Queen-Porträts in Feingold

Die nächstkleinere Stückelung ist die 10-Dollars- Münze in einer Viertel-Unze, die mit 20 Millimetern und 7,8 Gramm erscheint. Sie präsentiert das von Mary Gillick für die Königlich Britische Münzstätte zum Amtsantritt der Queen entworfene und ab 1953 geprägte erste Münzporträt.

Nach dem Jugendprofil mit Schleife und Lorbeerkranz im Haar folgt das nächste Queen-Münzporträt auf der goldenen Zehntel-Unze zu 5 Dollars, die 16 Millimeter misst und 3,1 Gramm wiegt. Es wurde von Arnold Machin im Zuge der Umstellung auf die Dezimalwährung modelliert und ab 1968 auf die neuen Kursmünzen geprägt. Darauf ist die Monarchin mit jenem Diadem abgebildet, das sie von ihrer Großmutter Mary zur Hochzeit mit Philip im Jahr 1947 geschenkt bekommen hatte.

Vier Goldmünzen mit Queen-Porträts in einem Kästchen

Elizabeths viertes Bildnis im Goldsatz gibt das erste von einer kanadischen Künstlerin entworfene Queen-Münzporträt wieder, das von 1990 bis 2003 Kanadas Münzrückseiten zierte. Bei ihrem Entwurf orientierte sich die Bildhauerin Dora de Pédery-Hunt eng an dem dritten Queen-Münzporträt Großbritanniens, dass ihr dortiger Künstlerkollege Rapha el Maklouf fünf Jahre zuvor entworfen hatte. Er stellte die Monarchin erstmals mit angeschnittener Halspartie samt Kette dar und dazu als Kopfbedeckung das königliche Diadem, das Elizabeth auf dem Weg zur Parlamentseröffnung trägt. Die kleinste Stückelung zu einer Zwanzigstel-Unze im vierteiligen Goldset hat 1 Dollar Nennwert, 14,1 Millimeter Durchmesser und wiegt 1,6 Gramm.

Silber-Unze mit titelnder Randschrift

Mit einem anderen Gestaltungskonzept, aber gleichwohl reizvollen numismatischen Besonderheiten, wartet der fünfteilige Silbersatz auf, den es 7500 Mal gibt. Dessen Vorderseiten ziert einheitlich das von der Gold-Unze bekannte, hier vergoldete Brustprofil Elizabeths mit Krönungsgewand und der Imperial State Crown, die im Original ebenso wie die Edwards krone als Teil der Britischen Kronjuwelen im Tower of London aufbewahrt wird.

Ähnlich dem Goldset nimmt auch bei den Silberausgaben das Unzenstück eine Sonderrolle ein. Dessen Rand ist nicht nummeriert, sondern beschriftet und nennt den Ausgabeanlass in Kanadas beiden Amtssprachen Englisch und Französisch: LONGEST REIGNING SOVEREIGN / SOUVERAIN AU PLUS LONG RÈGNE (Am längsten regierender Souverän).

Fünf Silbermünzen mit goldenen Ahornblättern in einem Kästchen

Schließlich gilt für Kanada dasselbe wie für Großbritannien: Elizabeth II. ist der am längsten amtierende Monarch in der Geschichte des Landes. Eine weitere Besonderheit der Silber-Unze ist die Gestaltung ihrer Rückseite, die wie die der kleineren Stückelungen von der kanadischen Künstlerin Donna Kriekle (Münzinitialen „DK“) stammt. Bei der 5-Dollars-Silbermünze ist das dreiblättrige Maple-Leaf-Motiv mit zwei unterschiedlich farbigen Goldlegierungen überzogen, während die übrigen Silberausgaben nur ein vergoldetes Ahornblatt aufweisen.

Dafür sind auch bei ihnen das Queen-Porträt und der Rand vergoldet. Die technischen Daten der Feinsilber-Münzen sind 5 / 4 / 3 / 2 / 1 Dollars Nennwert, 38 / 34 / 27 / 20 / 16 Millimeter Durchmesser und 31,4 / 15,9 / 8 / 3,2 / 1,6 Gramm Raugewicht. Besondere Erwähnung verdient abschließend auch die Ausstattung der beiden Münzsätze, die in roten Samtschatullen mit bebilderter Außerverpackung erscheinen.