Numismatik

Die Münznominale der frühen römischen Kaiserzeit

Von Assen und Aurei

Von Denaren und Sesterzen haben viele Sammler schon gehört, aber wie steht es mit einem Aureus, As oder Antoninian? Wir stellen die wichtigsten Münznominale der frühen römischen Kaiserzeit vor.

Der erste römische Kaiser und Alleinherrscher Augustus (30 v. Chr. – 14 n. Chr.) gründete nicht nur das Imperium und brachte damit dem alten Rom Frieden, er schuf auch ein neues Währungssystem, das gut drei Jahrhunderte Bestand haben sollte.

Die Prägung von Gold und Silber unterlag hierbei seiner Kontrolle, während die Kupfer- und Bronzemünzen vom Senat herausgegeben wurden. Erkennungszeichen hierfür sind die großen Prägebuchstaben „S“ und „C“ für Senatus Consulto (auf Senatsbeschluss), wie bei dem hier abgebildeten As – der alten römischen Grundeinheit – mit dem Porträt von Kaiser Caligula (37- 41 n. Chr.).

Vespasianus

Auf der Münzrückseite ist die thronende Herdfeuer-Göttin Vesta mit Zepter und Opferschale abgebildet. Fortan waren die Münznominale wertmäßig wie folgt unterteilt: An oberster Stelle stand der goldene Aureus (Plural: Aurei), der 25 silbernen Denaren entsprach – der Denar galt jahrhundertelang als Hauptsilbermünze des Römischen Reiches.

Exemplarisch stellen wir dazu einen Aureus von Vespasianus (69-79 n. Chr.) vor, dessen Rückseitenmotiv vermutlich auf die Friedensgöttin Pax verweist, sowie einen Denar von Geta (209-212). Hier ziert die Rückseite der stehende Schutzgeist Genius mit Opferschale.

Münzreform unter Augustus

Der Denar wiederum war unterteilt in vier bronzene Sesterze beziehungsweise 16 kupferne Asse mit dunklerer Färbung – anders ausgedrückt: ein Aureus war 100 Sesterzen bzw. 400 Asse wert. Insbesondere die Bronze- und Kupfermünzen des ersten und zweiten Jahrhunderts, gerne auch mit schöner Patina, zeugen von hoher Graveurkunst und erzielen in Besterhaltung vergleichsweise hohe Auktionspreise.

Ergänzend zu dem eingangs erwähnten As Caligulas zeigen wir hier einen Sesterz von Antoninus Pius (138-161) mit ausgeprägter Patina, dessen Rückseite den stehenden Apollon – Gott der Heilung und Künste – mit einer Lyra abbildet.

 

Antoninian

 

Der Antoninian des Caracalla

Unter Caracalla (211-217) wurde das Währungssystem durch eine größere Silbermünze ergänzt, den Antoninian, der zwei Denaren entsprach – obwohl nur anderthalb so schwer – und bis zu Diokletians Münzreformen um 300 n. Chr. römische Hauptsilbermünze bleiben sollte.

Exemplarisch sei hier ein Antoninian von Philippus Arabs (244-249) vorgestellt, auf dem der Kaiser – charakteristisch für Roms Doppelnominale – mit Strahlenkrone porträtiert ist. Die Rückseite stellt Philippus zu Pferde dar.