Die ersten Olympia-Gedenkmünzen zu Winterspielen aus Südkorea
Erstmals ist Südkorea ein Austragungsland Olympischer und Paralympischer Winterspiele – nachdem es mit Seoul 1988 bereits dreißig Jahre zuvor Gastgeber von Sommerspielen war.
Zweitens gibt Südkorea zu Pyeong-Chang 2018 seine überhaupt ersten Olympia-Gedenkmünzen zu Winterspielen heraus, was somit sowohl eine sportliche als auch numismatische Premiere bedeutet! Laut Heebeom Lee, Präsident des olympischen Organisationskomitees, stellen diese Olympiamünzen „ein Abbild von PyeongChang dar sowie die Verbindung von koreanischer Tradition und Wintersport“.
Südkoreas erste Wintersportmotive in Feingold
Gekrönt wird Südkoreas Olympia-Münzprogramm zu PyeongChang 2018 in höchster Qualität „Polierte Platte“ (englisch: Proof) von Sonderausgaben mit 30000 und 20000 Won Nennwert aus einer Unze (31,1 Gramm) bzw. einer halben Unze Feingold (999/1000), von denen wir nun die beiden Motive der ersten Serie im Heft präsentieren. Auf der mit 35 Millimetern Durchmesser größeren 30000-Won-Gedenkmünze mit landestypischem Motiv wird der traditionelle, aus regionalem Ahornholz in einem Stück geformte Gorosoi-Ski aus der Provinz Gangwon-do im Nordosten des Landes gewürdigt, wie er hier früher als Transport- und Fortbewegungsmittel in tief verschneiten Gebirgsgegenden zum Einsatz kam.
Einheimischer Gorosoi-Ski und Alpensia Jumping Park
Dazu gehörten – wie auf dem Münzmotiv abgebildet – spezielle Seolphi-Skischuhe mit scheibenförmigen Untersätzen, um das Einsinken in den Schnee beim Aufstieg am Hang zu verhindern. Komplettiert wird die Ausrüstung durch einen einzelnen Skistock, der zugleich als Speer bei der Jagd auf Wildschweine und Bären diente. Das größte Münznominal des südkoreanischen Olympiaprogramms erscheint nur 4500 Mal pro Motiv und damit in der kleinsten Auflage.
Dagegen wird die 28 Millimeter große 20000-Won-Goldmünze 15000 Mal geprägt, was angesichts auch der hohen internationalen Nachfrage ebenfalls gering ist. Das Münzmotiv nimmt hier direkten Bezug zum Ausgabeanlass und Austragungsort, indem die Haupt-Skisprungschanze im olympischen „Alpensia Jumping Park“ zu sehen ist. Eine numismatische Besonderheit stellt das rechts oben aufgeprägte, runde Wechselbild dar, das einen Skispringer je nach Blickwinkel während der Flugphase aus zwei unterschiedlichen Perspektiven zeigt.
Die Rückseite der Goldmünzen ziert, wie bei allen Ausgaben der ersten Serie aus Südkoreas Olympiaprogramm, das offizielle Emblem der Olympischen Winterspiele 2018. Es setzt sich nach koreanischem Alphabet aus den Anfangsbuchstaben der beiden Silben im Namen des Austragungsortes „Pyeong“ (Friede) und „Chang“ (Gedeihen) zusammen. Grafisch wiederum sollen die Schriftzeichen einerseits die kosmische Einheit aus Himmel, Erde und Mensch in Form eines Quadrats symbolisieren, zum anderen einen Eiskristall sowie die Sport-„Stars“ (engl.: Sterne) der Winterspiele.
Erfolgreich im Eisschnelllauf
Auch in Silber gibt es Neues zu PyeongChang 2018 zu vermelden. Nach den ersten bereits im Heft vorgestellten 5000-Won-Olympia münzen, die dem Eislauf-Shorttrack – darin ist Südkorea bei Winterspielen mit Abstand führend und gewann zuletzt in Sotschi 2014 allein fünf seiner insgesamt acht Medaillen – sowie dem Eishockey, Rennrodeln und Biathlon gewidmet sind, kommen nun vier weitere silberne Sportmotive mit 33 Millimetern Durchmesser hinzu. Gewürdigt werden der klassische Eisschnelllauf – ebenfalls eine erfolgreiche olympische Sportart Südkoreas (1 x Gold und 1 x Silber in Sotschi) – und der Bobsport sowie das Curling und Ski Alpin. Die 25000er Auflagen pro Motiv sind erneut knapp bemessen.
Originale Echtheitszertifikate
Wie bei den Goldmünzen und der im letzten Heft vorgestellten Messingausgabe werden auch die olympischen Silbermünzen von Südkorea original mit Echtheitszertifikaten der Nationalbank herausgegeben, unterzeichnet von Generaldirektor Park Sung-Joon. Allerdings kann es bei den Silberzertifikaten auf den ersten Blick zu Missverständnissen kommen, denn die Zahl „200000“ als Maximalauflage bezieht sich auf alle acht Ausgaben der ersten Serie zusammen. Also bleibt es pro Motiv – wie erwähnt – bei höchstens 25000 Exemplaren.
Übrigens: Nicht nur das deutsche Olympiateam, das im ewigen Medaillenspiegel Olympischer Winterspiele den ersten Rang belegt, darf in PyeongChang 2018 auf eine erfolgreiche Bilanz hoffen. Auch Südkorea, das derzeit auf dem beachtlichen 13. Platz – vor großen Nationen wie China, Japan und Großbritannien – im Medaillenspiegel steht, wird sich bestimmt ausgiebig auf die kommenden Spiele vorbereiten, um einen ähnlich positiven Schub zu erzeugen wie nach Seoul 1988, als es erstmals olympisches Gastgeberland war. Bis dahin hatte Südkorea keine einzige Medaille bei Winterspielen gewonnen, sprang aber bereits in Albertville 1992 mit vier Medaillen von Null auf den zehnten Rang.