Numismatik

Die Normalprägung "Stempelglanz" (st)

Die am weitesten verbreitetste Prägequalität - Der Erhaltungsgrad "Stempelglanz"

Die klassische Prägequalität für Gedenk-, Kurs- oder Sondermünzen nennt man "Stempelglanz", mit der Abkürzung "st".

Es handelt sich dabei um ungebrauchte Stücke, bei denen der ursprüngliche Prägeglanz voll erhalten ist. Sie dürfen minimale Beschädigungen aus dem Prägevorgang aufweisen, aber man sieht ihnen an, dass sie noch nie im Umlauf waren, d.h. sie zeigen keinerlei Abnutzungsspuren, Kratzer oder sonstige Beschädigungen, wie es z.B. bei Umlaufmünzen meistens der Fall ist, weshalb Stempelglanz-Münzen auch oft als "unzirkuliert" bezeichnet werden.

Üblich sind auch Bezeichnungen wie "stempelfrisch", "prägefrisch" oder "bankfrisch". Darunter versteht man, dass unter Stempelglanzvorraussetzungen hergestellt wurde, die Münzen aber geringfügige Beschädigungen und Randschäden durch den Transport in Säcken oder Kisten, die automatische Herstellung oder durch die Verpackung aufweisen.

Seit 1973 beugt die Bundesrepublik Deutschland solchen Transportschäden vor, indem die Gedenkmünzen des Landes in Rollen Verpackt werden und so rutschfest ausgeliefert werden. Die Transportschäden bis zur Ankunft in den Banken konnten auf diese Weise stark reduziert werden.

Diese Sammlerausgaben in "Stempelglanz" werden in höherer Stückzahl als die PP-Münzen hergestellt, jedoch ist das Prägeverfahren weit weniger aufwendig, da die Stempel und Plättchen nicht poliert werden. Ähnlich wie die PP-Prägungen schimmern die Münzen in der Prägequalität "Stempelglanz" in einem metallischen Glanz. Zur Erhaltung des Glanzes wird geraten , dass die Stempelglanzmünzen, so wie PP-Münzen, in Kapseln aufbewahrt werden.

Ältere oder gar antike Münzen sind oft auch mit mehr oder weniger starken Gebrauchsspuren oder Kratzern sehr wertvoll. Nichtsdestotrotz sollte man bei allen Münzen natürlich darauf achten, dass es sich um möglichst makellose Prägungen handelt - das ist die beste Wertgarantie.