Numismatik
- Zurück
- News
- Geldsprichwörter und ihre Herkunft
- Himmelsscheibe von Nebra
- Moderne Münzenpest
- Die 3 größten Münzen der Welt
- Märchenmünzen bis 2023
- Die neuen 100-Euro-Goldmünzen
- 10-Euro-Münze 2020 "An Land"
- Wie Vreneli Goldmünze Skandal verursachte
- Drehende Sterne auf Euromünzen
- Grading von Sammlermünzen
- Investment-Alternative Junk Silber
- Brixton Pound: Zukunft des Papiergeldes?
- Totenschein für 5-Mark-Münzen
- Sovereign-Goldmünzen mit Jubilee Head
Moderne Münzenpest: Silbermünzen und das Milchflecken-Mysterium
Prägestätten kämpfen gegen Probleme mit Silbermünzen
Wenn sich plötzlich weiße Ablagerungen auf Münzen bilden, ist der Ärger bei Sammlern und Anlegern groß. Eine Lösung für das Problem ist zwar in Sicht, doch einen hundertprozentigen Schutz gibt es bis heute nicht.
Außerhalb der Numismatik hatte die Meldung keinerlei Relevanz, doch in der Welt der Münzen und Edelmetalle jubelten Sammler und Anleger im Jahr 2018, als die Royal Canadian Mint eine kleine numismatische Sensation präsentierte. Der kanadischen Münzprägestätte war es nach eigenen Angaben gelungen, eine Lösung gegen ein Problem zu entwickeln, welches insbesondere für Silbermünzensammler seit vielen Jahren zu einem dauerhaften Ärgernis geworden war: Plötzlich und ohne jegliche Warnzeichen bilden sich weißliche Ablagerungen auf den Münzen. Insbesondere silberne Edelmetallanlagemünzen wie der berühmte Maple Leaf sind betroffen. Ohne Beschädigung der Münze lässt sich dieser Belag nicht entfernen. Aufgrund seiner trüb-weißen Erscheinung wird der unliebsame Effekt weitläufig als „Milchflecken“ oder „milk spots“ bezeichnet.
Milchflecken sorgen für Museumsschließung
Auseinandersetzungen zwischen Händlern und Käufern
Prägestätten brechen Tabu
Wettlauf um Problemlösung
Ist das die Lösung?
Pflege: Ist luftdichtes Verschweißen sinnvoll?
Auch wenn Milchflecken wohl nicht durch die Berührung mit menschlicher Haut entstehen, können die natürlichen Fette der Hautoberfläche eine Silbermünze durchaus angreifen. Meist lassen sich Fingerabdrücke auf spiegelnden Münzen nicht mehr ohne Schäden beseitigen. Deshalb empfiehlt sich sowohl für den Umgang mit modernen als auch historischen Münzen die Verwendung entsprechender Handschuhe. Pinzetten sind tatsächlich nur eingeschränkt geeignet, weil auch sie Spuren auf der Münze hinterlassen können. Darüber hinaus sollten Münzen stets am Rand angefasst werden – das schont die Vorder- und Rückseite. Den höchsten Wert erzielen Münzen fast immer im Originalzustand. Und die modernen Edelmetallanlagemünzen müssen überhaupt nicht gereinigt werden, da sie die Prägestätte in höchster Qualität und bester Erhaltung verlassen. Fast immer sorgt also erst die nachträgliche Behandlung und Reinigung einer Münze für einen Wertverlust. Manche Anleger sind dazu übergegangen, ihre Bullionmünzen zu vakuumieren. Das luftdichte Einschweißen soll die Bildung von Milchflecken unterbinden. Allerdings ist dieses Verfahren nicht nur sehr aufwendig und kostspielig, es nimmt zudem zusätzlichen Platz im Tresor in Anspruch.
Fotos/Grafik, wenn nicht anders ausgewiesen: Sebastian Wieschowski