Numismatik

Schlafmünzen: nicht umgetauschte Münzen der Euroländer

Was sind Schlafmünzen?

Schlafmünzen sind alte D-Mark-Münzen, aber auch andere alte europäische Währungen wie Franc, Lire, Peseta oder Gulden. Sie schlummern noch bei uns zu Hause in Schubladen, Spardosen, Schränken oder Einmachgläsern, weil sie zur Einführung des Euro nicht umgetauscht wurden.

Der Begriff  "Schlafmünzen" stammt aus dem Jahr 2001, als die Deutschen Bundesbank die Kampagne „Her mit den Schlafmünzen“ startete. Das Wort "Schlafmütze" erreichte 2001 bei der Wahl zum Wort des Jahres sogar den sechsten Platz. Das Wortspiel mit dem Begriff „Schlafmütze“ wurde auf Plakaten, die den unrasierten und verschlafenen Fernsehmoderator Günther Jauch zeigten, werbewirksam umgesetzt. Im Mai 2001 wurde die Schlafmünzen-Kampagne in TV- und Radio-Spots, in der BILD-Zeitung, in Kinder- und Jugendzeitschriften sowie im Internet beworben. Die deutschen Bürger wurden aufgerufen, ihre gehorteten D-Mark-Bestände frühzeitig in die Neue Währung Euro umzutauschen. Vorrangiges Ziel der Aktion war, die Belastung der Kreditinstitute während der heißen Umtauschphase bei der Einführung des Euro Anfang 2002 zu entlasten.Die Bundesbank schätzte 2001, dass insgesamt 8 Milliarden Münzen und viele Geldscheine in Flaschen, Spardosen und Sparstrümpfen gesammelt wurden. 

 

Das Thema Schlafmünzen ist immer noch aktuell

Beinahe 15 Jahre nach der Einführung des Euro wurden laut Bundesbank 167,3 Millionen D-Mark-Banknoten und 2,5 Milliarden Münzen noch immer nicht zurückgegeben. Dies entspricht laut Online-Statistikportal "Statista" umgerechnet D-Mark-Münzen im Wert von 6,75 Milliarden und Noten im Wert von 6 Mrd. DM. Von den Banknoten wird am häufigsten der 10-DM-Schein gehortet - noch 72 Millionen Stück sind im Umlauf. Bei den Münzen ist der Glückspfennig am beliebtesten mit 9,7 Milliarden Stück. Statistisch betrachtet hat also jeder Bürger Deutschlands über 120 Pfennig-Stücke in Kartons und Schubladen versteckt. 

 Als Ursache für die so hohe Zahl der alten Münzen in deutschen Haushalten wird angenommen, dass viele Bundesbürger ihre D-Mark als Erinnerungsstück behalten wollten. Andere haben wohl einfach vergessen, nicht nur den Inhalt ihres Portemonnaies, sondern auch den ihres Sparschweins umzutauschen. Auch wenn die Schlafmünzen in Form von alten D-Mark- Münzen oder anderen früheren Währungen der Euro-Staaten kein offizielles Zahlungsmittel mehr sind, besitzen sie immer noch einen Wert. Sie können zu einem festen Wechselkurs in Euro getauscht werden. 

Schlafmünzen sind immer wieder auch ein Thema in den Medien. Sei es als kuriose Meldung oder als Spendenaufruf für einen guten Zweck. So rief zum Beispiel 2004 das Kinderhilfswerk unter dem Motto „Schlafmünzen für aufgeweckte Schulen“ dazu auf, alte D-Mark-Münzen zu spenden. Dem Beispiel folgte auch 2015 das Bundeswehr Sozialwerk und sammelte Schlafmünzen für seine Aktion "Sorgenkinder". Der Verein Terratec wirbt unter dem Slogan "Altes Geld für neue Ideen" unter anderem dafür, die Schlafmünzen für verschiedene Entwicklungshilfe-Projekte zu spenden.

Viele Deutsche wissen gar nicht von ihrem D-Mark -Schatz und entdecken ihre Schlafmünzen erst durch Zufall beim Aufräumen. 

 

Unser Tipp, wenn Sie auch noch Schlafmünzen besitzen

Grundsätzlich können alte D-Mark-Münzen und Scheine bei der Deutschen Bundesbank und den Landesbanken zum amtlichen Umtauschkurs unbegrenzt in Euro umgetauscht werden. Hierbei gilt der amtliche Umtauschkurs aus dem Jahr 2001 von 1 Euro für 1,95583 DM.  Es lohnt sich jedoch, vorher genau zu prüfen, ob sich die eine oder andere Schlafmünze nicht als wertvoller entpuppt, als gedacht. Einige Münzen sind mittlerweile so selten, dass sie beim Verkauf an Sammler mehr Geld bekommen, als durch einen reinen Umtausch.Sie möchten wissen, viel Ihre alten Münzen wert sein können und was Sammler für Ihre Schlafmünzen bezahlen würden? Der Artikel hinter dem folgenden Link erklärt, wie sie den Wert von Münzen ermitteln.