Schilling

Schilling

1. Germanische Bezeichnung für die um das Jahr 309 von Kaiser Konstantin dem Großen eingeführte Hauptgoldmünze des spätrömischen und byzantinischen Reiches (Solidus), die vielfach von den Stämmen der Völkerwanderungszeit weitgehend unverändert nachgeprägt wurde. 

2. Im 14. Jahrhundert wurde der Doppel-Schilling zu 24 Pfennigen nach dem Vorbild des französischen Gros tournois unter dem Namen Albus zur wichtigsten Silbermünze des Rheinischen Münzvereins. 

3. Ab dem 14. Jahrhundert gaben die Hochmeister des Deutschen Ordens in Preußen, ab dem 15. Jahrhundert der Wendische Münzverein Schillinge heraus. 

4. In Süddeutschland entstanden ab dem ausgehenden 14. Jahrhundert Schillinge von verschiedenem Gewicht und Gepräge. Dabei handelt es sich um Groschennominale, also Mehrpfennigmünzen. 

5. In Westfalen wurden Schillinge ab dem 16. Jahrhundert in Dortmund, Minden, Münster, Osnabrück und Paderborn geschlagen. In Münster entstand im Jahre 1560 erstmals eine Schillingmünze aus Kupfer. 

6. Im Jahre 1924 stellte Österreich die bisherige Kronenwährung auf den Schilling um (1 Schilling = 100 Groschen). Die erste Prägephase endete mit der Eingliederung Österreichs ins Dritte Reich 1938, die zweite österreichische Republik nahm die Schillingwährung 1945 wieder auf. 2002 wurde der österreichische Schilling durch den Euro abgelöst.