Floren/Florin
Floren/Florin
Die florentinische Münze diente den europäischen Ländern im Mittelalter als Vorbild der Goldgulden.
Entstehung des Floren / Florin
Um die Silbermünze aufzuwerten und ein einheitliches Zahlungsmetall zu gewährleisten sowie eine Senkung des finanziellen Aufwandes herbeizuführen schaffte Karl der Große im 9. Jahrhundert die Goldmünze ab. Jedoch stieg der Bedarf nach einer werthöheren Münze. Die Nachfrage nach einem höheren Wertmetall wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts durch Friedrich II gestillt.
Die Goldmünze „Augustalis“ wurde eingeführt. Daraufhin wurde 1353 auch in Florenz mit der Prägung von Goldmünzen begonnen.
Definition
Mit dem Begriff „Floren / Florin“ wird auf eine Goldmünze verwiesen, welche 1252 bis 1533 in Florenz geprägt wurde.
Die Nutzung eines goldenen Edelmetalls war zu dieser Zeit unüblich, da der Handel der europäischen Länder ausschließlich von Silbermünzen dominiert wurde. Doch aufgrund des arabischen Einflusses wurde in Süditalien, Spanien und auf Sizilien neben Silber auch Gold für die Münzprägung verwendet.
Heutzutage ist der Floren / Florin eine der wichtigsten Goldmünzen des Mittelalters, da er die auf die Nachfrage nach einem werthöheren Münzmetall reagierte und gleichzeitig für den dynamischen Handels- und Zahlungsverkehr geeignet war.
Design
Auf der Vorderseite der Münze ist das Wappenzeichen von Florenz in Form einer Lilie abgebildet. Die Rückseite zeigt Johannes den Täufer, welcher zur damaligen Zeit den Schutzpratron der Stadt Florenz symbolisierte.
Aufgrund des Designs tragen die Fiorino d’oro auch die Namen „Floren“, „Blumen“- oder „Liliengulden“.
In guten Zeiten wurden pro Jahr ca. 350.000 Goldmünzen geprägt. Aufgrund der hohen Produktionszahl und des dynamischen Handels konnte sich der Floren / Florin schnell innerhalb von Europa verbreiten.
Diese Popularität war ausschlaggebend für die Vorbildfunktion bzw. Musterfunktion der aus Florenz stammenden Goldmünze für andere europäische Goldprägungen.
Besonderheit für Numismatiker
Das Münzmeisterzeichen als ein besonderes Detail des Floren / Florin ermöglicht die exakte Datierung der Münzprägung. Ab dem 13. Jahrhundert war es in Italien nicht unüblich, dass der jeweilige Münzmeister sich durch sein Münzmeisterzeichen auf der Münze verewigte.
Da die Münzmeister in einem regelmäßigen Rhythmus von sechs Monaten wechselten, können heute noch Aussagen darüber getroffen werden, in welchem Jahr der vorliegende Floren / Florin geprägt wurde.
Ende des Floren / Florin
Da der Herzog von Toskana, Cosimo I von Medici, in seinem Machbereich das Münzwesen vereinheitlichen wollte, wurde der Floren / Florin 1533 abgeschafft und durch den Scudo d’oro ersetzt.