Fettmännchen - Magermännchen

Fettmännchen - Magermännchen

Fettmännchen sind 8-Heller- oder Halbstüberstücke (siehe Stüber), die im Rheinland von 1583-1737 in Umlauf waren. Anfangs waren sie aus Silber, später aus Billon (siehe Material).

Für den Namen gibt es zwei Erklärungen: 1. Fettmännchen waren gegenüber den Groninger Magermännchen (1577-1609 geprägt) doppelt soviel wert, 2. der Name war von dem schmierigen Aussehen aufgrund des häufigen Gebrauchs der Münze abgeleitet.

Fettmännchen

Eine erstmalige Prägung der sogenannten „Fettmännchen“ erfolgte 1604 in Kleve. Aufgrund der Nähe des Ortes zu der niederländischen Grenze wurde der Begriff „Fettmännchen“ zuerst als eine spöttische Bezeichnung für den niederländischen „Magermannetje“ (= Magermännchen) verwendet, der nur halb so viel wert war. Ein Fettmännchen entsprach ½ Stüber, also acht bis 10 kölnischen Hellern. Demnach hatte das Magermännchen die Wertigkeit von ¼ Stüber.

Die Münze wurde verstärkt im niederrheinischen Raum geprägt und in Umlauf gebracht. Nachdem die Münze anfangs aus dem Edelmetall Silber geprägt wurde, so wurde im weiteren Prägungsverlauf das Metall Kupfer verwendet.

Die Größe der Münze ist mit der Münzgröße der Deutschen Mark vergleichbar.

Herleitung des Münznamens

Es existieren verschiedene Theorien zu der Entstehung des Münznamens. Eine Theorie besagt, dass der Name „Fettmännchen“ als Gegenstück den niederländischen „Magermännchen“, da sie eine doppelte Wertigkeit besaßen.

Eine weitere Theorie vermutet, dass der Name von dem Motiv des Fettmännchens abgeleitet wurde, da auf der Vorderseite ein wohlgenährter Mönch abgebildet ist. Daher sind alternative Bezeichnungen für das Fettmännchen auch „Fettmönch“ oder „Fettmönchlein“.

Die zuerst genannte Theorie erfährt mehr Zuspruch, allerdings kann die zweite Theorie zur Herleitung des Namens ebenso wenig ausgeschlossen werden.

Design

Auf der Vorderseite der silbernen bzw. kupfernen Münze ist ein wohlgenährter Mönch abgebildet. Das Revers der Münze zeigt das Reichsadlerwappen.

Später wurden die Akronymen der Landesherren auf die Münze geprägt, wie z.B. „CT“ für Carl Theodor oder „MJ“ oder Max Jospeh. Obwohl der Wert des Fettmännchens bekannt war, wurde auf den Münzen selber keine Wertangabe geprägt.