Achtelkreuzer
Achtelkreuzer - Scheidemünzen aus dem 18. Jahrhundert
Der Achtelkreuzer ist eine Scheidemünze im Wert von einem Heller, von den Herzogtümern Sachsen-Hildburghausen (1825), Sachsen-Meiningen (1828) und dem Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt (1840 und 1855) geprägt.
Die vergleichbare Münzeinheit, der Heller, ist eine meist aus Silber geprägte Scheidemünze, dessen Edelmetallanteil in großen Prägemengen stetig abnahm, weshalb sie ab Ende des 16. Jahrhunderts nur noch in Kupfer geprägt wurde.
Achtelkreuzer - 6 Pfennig von 1701 |
Scheidemünzen sind Kleinmünzen, die damals Käufer und Verkäufer friedlich "scheiden" sollten, was bei großen Münzen wie zum Beispiel einem Taler oder Gulden oft nicht der Fall war, da die Wertdifferenz nicht ausgeglichen werden konnte. Diese Art von Münzen, dessen Begriff sich im 16. Jahrhundert entwickelte, als durch die Einführung der Großsilbermünzen eine differenziertere Geldwirtschaft gefordert wurde, gestaltete sich von Anfang an mit Problemen. Der Wert des Materials sollte sich möglichst nah an den Nennwert annähern, damit die Münze nicht mit einem Abschlag verwechselt wird oder die Annahme verweigert wird. Allerdings gestaltete sich das Prägeverfahren der Kleinmünzen wesentlich teurer als das Prägen der großen Münzen, |
weshalb der Arbeitsaufwand für das Prägen einer vergleichbaren Summe Kleingeldes letztenendlich zu einem höheren Gegenwert in Großmünzen führte und die Scheidemünzen so ihres inneren Wertes beraubt wurden. Deshalb wurden in den folgenden Jahren unterschiedliche Materialien benutzt und die Prägezahlen und Annahmebedingungen wurden geändert.
Nichtsdestotrotz hielten sich einige Münzprägestätten nicht an die Reichsmünzordnung und gaben teilweise gar keine Scheidemünzen aus oder nur geringhaltigere. Das löste letztendlich während der Kipper- und Wipperzeit eine katastrophale inflationäre Entwicklung im gesamten Reich aus. Auch in den europäischen Nachbarländern gab es ähnliche Probleme. Als im 19. Jahrhundert die Goldwährung eingeführt wurden, verbesserte sich die Situation. Alle Münzen, bis auf die Goldmünzen, wurden zu Scheidemünzen und die Annahmepflicht wurde beschränkt um die Bevölkerung vor finaziellem Schaden zu schützen. Diese Scheidemünzen waren die Vorläufer der heutigen Währungen, die aus Scheidemünzen und Kreditgeld besteht. So haben die heutigen Münzen zwar einen höheren Materialwert als das Papiergeld, aber die Geldscheine haben einen höheren Nennwert.