Numismatik

Silbermünzen "Drittes Reich"

Sammelthema „Drittes Reich“

Vor über 70 Jahren endete die Herrschaft des nationalsozialistischen Terrorregimes, womit für Deutschland eine Zeit des Friedens begann. Nur wenige historische Silbermünzen bleiben aus jener dunklen Epoche.

Während gegenwärtig im Rahmen der beliebten EUROPA-Münzenserie mit Sternzeichen das Thema „70 Jahre Frieden in Europa“ numismatisch gefeiert wird, gilt es auch der historischen Wurzeln im sogenannten Dritten Reich zu gedenken, die in das Desaster des Zweiten Weltkriegs führten.

Getreu den mahnenden Worten des am 31. Januar 2015 verstorbenen früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, die er in seiner berühmten Rede zum 40. Jahrestag der Beendigung des Krieges in Europa und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft am 8. Mai 1985 hielt: „Aber wir dürfen nicht im Ende des Krieges die Ursache für Flucht, Vertreibung und Unfreiheit sehen. Sie liegt vielmehr in seinem Anfang und im Beginn jener Gewaltherrschaft, die zum Krieg führte. Wir dürfen den 8. Mai 1945 nicht vom 30. Januar 1933 trennen.“

Silbermünze mit der Garnisonkirche

Numismatisch überschaubar: nur fünf Silbermotive

Für Münzensammler stellt sich die dunkelste Epoche der deutschen Geschichte recht überschaubar dar, insbesondere wenn der Schwerpunkt der eigenen Kollektion auf Edelmetall liegt.

Da die zu Zeiten der Weimarer Republik noch in Silber geprägten Markstücke unter der NS-Diktatur abgeschafft und durch Nickelausgaben ersetzt wurden, gab es nur vier beziehungsweise fünf unterschiedliche Silber-Motive, die fast alle sowohl zu 2 und 5 Reichsmark mit 625 bzw. 900 Tausendstel Feingehalt geprägt wurden. Angefangen bei der Gedenkmünze von 1933 anlässlich des 450. Geburtstages von Martin Luther.

Im Jahr darauf erschienen gleich zwei Sonderausgaben, die zum einen dem ersten Jahrestag der Eröffnung des Reichstages in der Garnisonskirche von Potsdam gewidmet waren, zum anderen dem 175. Geburtstag des Dichters Friedrich von Schiller.

Silbermünze mit Friedrich Schiller

Das Motiv der Garnisonskirche wurde außerdem als Kursmünzen-Version zu 5 Reichsmark bis 1935 weiter geprägt, wobei diese als Unterscheidungsmerkmal nicht das Datum der Reichstagseröffnung in Potsdam „21. März 1933“ trägt.

Eine weitere in Silber geprägte Umlaufmünze kam 1935 hinzu. Sie präsentierte das Porträt des im Jahr zuvor gestorbenen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg und wurde mit 5 Reichsmark Nennwert bis 1939 geprägt sowie ab 1936 bis 1939 zusätzlich zu 2 Reichsmark.

Im Jahr 1936 gab es für beide Wertstufen eine Änderung der Rückseite, die anstelle des alten Reichsadlers fortan einen kleineren Adler mit Nazi-Symbol trug. Wer somit alle Varianten komplett haben möchte, kommt auf vier Münztypen zu 2 Reichsmark sowie sechs mit 5 Reichsmark Nennwert.