Numismatik

Jubiläum 15 Jahre Euro

Jubiläum 15 Jahre Euro

Vor 15 Jahren löste der Euro zwölf eigenständige europäische Währungen ab. Zum Jubiläum erschienen jetzt eine Gold-Gedenkprägung der Münze Berlin und der erste Euro-Banknotensatz in Feinsilber.

Die (fast) grenzenlosen Reise und Handelsmöglichkeiten in der Europäischen Union waren für uns schon vor der Euro-Einführung selbstverständlich geworden. Mit der Währungsunion ging Europa aber noch einen Schritt weiter: Auch die währungspolitische Kleinstaaterei gehörte nun der Vergangenheit an.

Am 1. Januar 2002 fand die endgültige Umstellung statt und das neue Geld wurde in Umlauf gebracht. Ein – auch in logistischer Hinsicht – einmaliges Projekt. Allein in Deutschland mussten etwa 4,3 Milliarden Euro-Banknoten und 17 Milliarden Münzen bereitgestellt werden. Wie wir heute wissen: Es hat alles ohne größere Komplikationen funktioniert. Und auch in unseren Köpfen ist der Euro mittlerweile angekommen. Kaum einer rechnet noch in Mark um, wenn er etwas kauft.

Die meisten Münzensammler sind sowieso Euro-Fans, denn sie begleiten und dokumentieren mit geprägten Zeitzeugen seit 15 Jahren diesen größten währungspolitischen Umbruch. In den Kollektionen ist die Einheit Europas, um die die Politiker noch ringen, bereits Realität. Mit ihren vielfältigen nationalen Motiven und den gemeinsamen Wertseiten samt einheitlicher Spezifikationen (gleich groß, gleich schwer, gleiche Nominale) sind die Umlaufmünzen der Euro-Zone länderübergreifend die idealen Sammelobjekte. Und auch die Gedenkmünzen der verschiedenen Länder haben mit der Währungsbezeichnung „Euro“ nun einen gemeinsamen Nenner. Millionen Menschen in der Eurozone haben dieses Hobby für sich entdeckt. Vom Schüler, der im bunten Eindrückalbum aus dem Supermarkt die verschiedenen Münzen aus dem Wechselgeld zusammenträgt, bis hin zum Numismatiker, der auf höchste, prägefrische Qualität und seltene Varianten achtet.  

Fenster, Tore und Brücken aus zwei Jahrtausenden

Während die Münzen weiterhin in nationaler Verantwortung ausgegeben werden, wurde das Papiergeld mit der Euro-Einführung vereinheitlicht. Gemeinsame Elemente aller Banknoten sind die Nennung der Währung in lateinischer (EURO), griechischer (EYPΩ) und auf den neuen Scheinen auch in kyrillischer (EBPO) Schreibweise, die EU-Flagge auf der Vorderseite, die Abkürzung der ausgebenden Behörde in bis zu zehn verschiedenen Varianten entsprechend den Amtssprachen der Europäischen Gemeinschaft, sowie die Unterschrift des Präsidenten der Europäischen Zentralbank. Hinzu kommen verschiedene Sicherheitsmerkmale wie Wasserzeichen, Hologramme und neuerdings Smaragdzahl sowie das durchsichtige „Porträtfenster“ mit der Mythengestalt Europa.

Motivisch einigte man sich bereits Mitte der 1990er Jahre auf das Thema „Zeitalter und Stile in Europa“. Die Euro-Banknoten stellen Baustile aus sieben Epochen der europäischen Kulturgeschichte dar. Dabei werden jeweils drei wesentliche architektonische Elemente – Brücken, Fenster und Tore – besonders hervorgehoben. Die Fenster und Tore auf der Vorderseite jeder Banknote symbolisieren mit ihrer Transparenz den Geist der Offenheit und Zusammenarbeit in Europa. Auf der Rückseite ergänzt eine für die jeweilige Epoche typische Brücke das Gesamtbild – von den frühen Konstruktionen bis zu den modernen Hängebrücken ein Symbol der Völkerverbindung.

Erster Euro-Banknotensatz in Feinsilber

In besonders edler Weise dokumentiert ein Euro-Banknotensatz aus Feinsilber (999/1000) jetzt das 15-jährige Jubiläum. Er zeigt die sieben Motive der ersten Serie von 2002 auf jeweils 10 Gramm schweren, geprägten Silberscheinen im Format 130 x 62 Millimeter, die mit einem fälschungssicheren Hologramm ausgestattet sind. Dabei sind die markanten Fenster und Tore der Papiergeld-Vorderseiten in naturgetreuen Farben hervorgehoben. So findet sich ein klassisch-antiker Torbogen auf dem 5-Euro-Schein und geht über die Romanik (10 Euro), die Gotik (20 Euro), die Renaissance (50 Euro), das Barock und Rokoko (100 Euro), die Eisen- und Glasarchitektur des 19. Jahrhunderts (200 Euro) bis hin zur modernen Architektur des 20. Jahrhunderts (500 Euro). 

Insgesamt wurde die Auflage der Jubiläumskollektion auf 1000 komplette Silbernotensätze limitiert. Zur sicheren Präsentation und Aufbewahrung sind die filigranen Sammlerstücke in rechteckigen Klarsichtkapseln verpackt, die ihrerseits in einem silberfarbenen, eigens gefertigten Album untergebracht sind.

Erster Euro-Banknotenersatz in Feinsilber

Gold-Jahresausgabe der Münze Berlin

Eine ihrer vier Gold-Jahresausgaben 2017 widmet die Münze Berlin ebenfalls dem Jubiläum „15 Jahre Gemeinschaftswährung“. Die zwei Gramm schweren und 18 Millimeter großen Stücke aus 14-karätigem Gold sind in einer Maximalauflage von 5000 Exemplaren in der höchsten Prägequalität „Spiegelglanz“ erschienen. Auch sie zeigen als Motiv Elemente der Euro-Banknoten. Dominierend ist dabei das Portal des ersten 10-Euro-Geldscheins im romanischen Stil mit seinen von Säulen gestützten Rundbögen. Das Nominal ist dabei durch eine große „15“ ersetzt worden – Hinweis auf das Euro-Jubiläum. Die Rückseite der Prägung zeigt die bekannte Adlerdarstellung mit den Wappen der deutschen Bundesländer.