Numismatik

20-Euro-Goldmünzen-Serie "Deutscher Wald"

Serie "Deutscher Wald" komplett

Mit dem Blatt eines Lindenbaums in reinstem Gold wurde 2015 die sechsteilige Serie „Deutscher Wald“ komplettiert. Das deutsche 20-Euro-Münzprogramm war damit aber nicht beendet. Ab 2016 steht die heimischen Vogelwelt im Blickpunkt.

Die Linde, der „Baum der Liebenden“, bildete 2015 den Abschluss des sechsteiligen 20-Euro-Goldmünzenprogramms „Deutscher Wald“. Noch heute ist in vielen Gemeinden die Dorflinde der zentrale Jugendtreff, in deren Rinde „so manches süße Wort“ geschnitten ist, wie es das Volkslied „Am Brunnen vor dem Tore“ so schön besingt.

20-Euro-Goldmünze mit dem Blatt einer Linde

Künstler: František Chochola

Das typisch geformte Blatt einer Linde steht auf der Goldmünze symbolisch für einen Baum, der schon in der germanischen Mythologie eine wichtige Rolle spielte und der in Form der „Freiheitslinde“ vor dem Berliner Reichstag seit 25 Jahren an die friedliche Wiedervereinigung Deutschlands erinnert.

 

Achtelunzen aus reinstem 999,9er Gold

Ein würdiger, landestypischer Schlusspunkt also für die Serie „Deutscher Wald“, die 2010 aus der Taufe gehoben wurde und aus 17,5 Millimeter großen Münzen im Gewicht von 1/8 Unze (3,89 Gramm) reinstem 999,9er Gold besteht. Neben den schweren UNESCO-Gold-Euros gab es damit endlich auch kleinere Goldmünzen der Bundesrepublik Deutschland, die aufgrund ihres geringeren Gewichts erschwinglicher sind. Denn durch den steilen Goldpreisanstieg in jenen Jahren gab es immer mehr Sammler, die sich die halbe Unze der 100 Euro Goldmünzen nicht mehr leisten konnten oder wollten.

Eine Achtelunze kam da gerade recht. Der reine Edelmetallpreis schlägt so gegenüber dem Gold-Hunderter nur mit einem Viertel zu Buche. Bei einer Gesamtauflage von nur 200000 Exemplaren von jedem Motiv (je 40000 pro Prägestätte A, D, F, G, J), waren alle neuen Ausgaben schon bei der Erstausgabe durch Vorbestellungen überzeichnet. Das heißt: Es gibt regelmäßig mehr Interessenten als Münzen und ein Losverfahren muss über die Zuteilung entscheiden. Ein Umstand, der Wertsteigerungen geradezu provoziert. So haben auch alle bislang erschienenen Ausgaben gegenüber ihren ursprünglichen Erstausgabepreisen kräftig zugelegt.

Wie so oft am meisten: die Erstausgabe. Die „Eiche“ mit der Jahreszahl 2010 kostet heute im Handel ein Mehrfaches ihres ursprünglichen Ausgabepreises. Diese Wertentwicklung ist ein guter Beleg dafür, dass es bei Münzen auf Seltenheit, hohe Nachfrage und edle Metalle oft mehr ankommt, als auf die Motive. Denn die sind bei der Serie „Deutsche Wald“ eher unscheinbar. Gezeigt wird nicht ein ganzer Baum, sondern jeweils nur ein einzelnes Blatt (Eiche, Buche, Kastanie, Linde) beziehungsweise bei Nadelbäumen ein Zweig (Fichte, Kiefer). So kommt das Motiv auch auf der kleinen zur Verfügung stehenden Fläche plakativ zur Geltung. Geschaffen wurden die Reliefs von den Erfolgsdesignern Heinz Hoyer aus Berlin und Frantisek Chochola aus Hamburg.

Die gemeinsame Rückseite aller sechs Münzen zeigt den deutschen Wappenadler in klassischer Form sowie Landesbezeichnung, Wertstufe, Jahreszahl und zwölf Europasterne. Hier findet sich auch das Prägezeichen der jeweiligen Münzstätte, durch die sich die Ausgaben eines Jahrgangs unterscheiden.

 

Fortsetzung in 2016 mit dem Thema: Heimische Vögel

Die eigens für diese Münzreihe gefertigte Sechser-Kassette aus massivem Buchenholz ist daher jetzt voll, die Serie „Deutscher Wald“ komplett. Das bedeutete aber nicht das Ende der deutschen 20-Euro-Goldmünzenprägung. Von 2016 bis 2021 lautet das Motto: „Heimische Vögel“. Die Nachtigall machte im Juni 2016 den Anfang.