Numismatik

Die wertvollsten Münzraritäten

Münzraritäten von Weltrang als Neuprägungen

Die wertvollsten und seltensten Goldmünzen der Welt werden von der Münze Berlin als Neuprägungen herausgegeben. Der legendäre Double Eagle von 1933 darf da natürlich nicht fehlen.

Im Sommer 2002 wurde eine 20- Dollar-Goldmünze der USA bei Sotheby‘ s für fast acht Millionen Dollar versteigert. Es war das vorläufige Ende einer abenteuerlichen Odyssee, aus der der legendäre „Double Eagle“ (Doppel-Adler) von 1933 als wertvollste Goldmünze der Welt hervorging.

Dabei sah dieser Jahrgang zunächst so gar nicht nach Rarität aus: Fast 450000 dieser Goldmünzen wurden 1933 geprägt. Offiziell ausgegeben wurden sie jedoch nie, denn Präsident Roosevelt erließ aufgrund der Weltwirtschaftskrise am 5. April 1933 die Executive Order 6102, die den privaten Besitz von Gold in den USA verbot. Die Bürger mussten danach all ihre Goldmünzen und -barren bei der US-Notenbank gegen Entschädigung abliefern. Die Schätze wurden im später eigens dafür gebauten berühmtesten Tresorgebäude der Welt in Fort Knox gebunkert.

Einschmelzaktion nach Roosevelts Goldverbot

Natürlich wurden auch alle Goldmünzen wieder eingeschmolzen, die noch in den Prägestätten ihrer Auslieferung harrten. Dazu gehörten auch die Double Eagles aus Philadelphia. Eine dieser Münzen fand aber unter geheimnisvollen Umständen den Weg in die Sammlung des ägyptischen Königs Faruk I. Nach dem Tod des Herrschers gelangte sie in die Hände des britischen Münzhändlers Stephen Fenton, der sie 1996 zum Verkauf anbot.

Daraufhin versuchten Agenten des US-Geheimdienstes das einmalige Stück zu beschlagnahmen. Da aber das Goldverbot in den USA bereits 1974 wieder aufgehoben worden war und ein Diebstahl nicht bewiesen werden konnte, stellte sich die Rechtslage als nicht eindeutig heraus. Nach langwierigen Verhandlungen einigte man sich schließlich darauf, die Münze zu legalisieren. Fenton musste den Nennwert von 20 Dollars an die Staatskasse zahlen und durfte die Rarität anschließend versteigern lassen, wobei die Hälfte des Erlöses an die USRegierung ging.

Goldene Neuprägungen in höchster Sammlerqualität

In höchster Sammlerqualität „Spiegelglanz" und mit 17 Millimeter Durchmesser wurde das legendäre Goldstück jetzt von der Münze Berlin neu geprägt und ist damit auch für Normalsammler erschwinglich. Das Motiv des genialen Münzdesigners Augustus Saint-Gaudens (1848–1907) wurde naturgetreu nachgearbeitet: die vor aufgehender Sonne schreitende Freiheitsgöttin Liberty auf der einen und ein fliegender Adler auf der anderen Seite. Natürlich fehlt nicht der Hinweis „Copy“, der auf seriösen Neuprägungen darauf verweist, dass es sich hierbei nicht um das Original handelt.

Die Prägung aus 585er Gold ist Teil einer Kollektion, die insgesamt auf maximal 1000 komplette Sammlungen limitiert ist.

Zu den wertvollsten Goldmünzen der Welt gehört auch die Brasher- Dublone von 1787. Sie wurde 2011 in New Orleans für 7,4 Millionen Dollars versteigert. Das seltene Stück stammt aus der Werkstatt des New Yorker Goldschmieds Ephraim Brasher, der bei diesem Unikat auf der Brust des Adlers seine Initialen „EB“ verewigte. Bei der Gestaltung der Goldprobe verwendete Brasher Symbole des Staates New York, von dem er sich einen Münzprägeauftrag erhoffte. So steht lateinisch „NOVA EBORACA“ in der Umschrift der Motivseite beispielsweise für New York.

Goldene Münze mit der Freiheitsgöttin Liberty

Diese Top-Rarität ist ebenso Bestandteil der Serie von Neuprägungen aus Berlin wie die nicht minder berühmte Goldmünze aus Südafrika mit dem Beinamen „Single 9“. Die auffallend große 9 auf der Vorderseite entsprang einer Notsituation: In den Wirren des Burenkriegs gegen die britischen Kolonialherren gab es keine Prägestempel mit Jahreszahl 1899. So entschied Südafrikas Präsident Paul Krüger, dessen Porträt auch die Vorderseite des Goldpfunds ziert, einfach eine alte 1898er Münze mit einer zusätzlichen „9“ zu punzieren.

Es sollte allerdings bei diesem einen Exemplar bleiben. Aber als Beweis dafür, dass die Südafrikanische Republik unabhängig ist und ihre eigenen Münzen prägt, konnte dieses Unikat dienen, das dem US-amerikanischen Generalkonsul C. E. Macrum höchst offiziell in der Botschaft in Pretoria überreicht wurde.

Die wertvollsten Gold-Raritäten aus Polen und England

Ein 100-Dukaten-Goldstück des Königreichs Polen von 1621, das vor einigen Jahren auf einer New Yorker Auktion für 1,38 Millionen US-Dollars versteigert wurde, ist die Vorlage für eine weitere Neuprägung.

Die im Original knapp sieben Zentimeter große und rund 350 Gramm schwere Rarität erschien zur Feier des polnischen Triumphes in der Schlacht bei Chocim gegen die Osmanen. Zu sehen ist ein Brustbild von Sigismund III., König von Polen und Schweden, mit der Kette des Ordens vom Goldenen Vlies.

Auf der Rückseite wird seine Titulatur in der Umschrift weitergeführt: „Magnus Dux Lituan(iæ) Russ(iæ) Pruss(iæ) Mas(oviæ) Sam(ogitiæ), Livon(iæque)“, was ihn zusätzlich als Großfürst von Litauen, Rus, Preußen, Masowien, Samogitien und Livland ausweist. Als Bildmotiv ist das gekrönte Wappen von Polen-Litauen zu sehen, über dem zentral der schwedische Reichsschild liegt, sowie in der Mitte das Familienwappen des Stammhauses Wasa.

Unsere letzte Neuprägung für heute geht auf den „Double Leopard“ von König Edward III. (1327- 1377) zurück, mit knapp 460000 britischen Pfund die wertvollste englische Münze. Bei der spätmittelalterlichen Goldmünze von 1344 handelt es sich um die einzige ihrer Art, die sich in privater Hand befindet. Die mit Lilien verzierte Vorderseite ziert eine Darstellung des thronenden Königs Edward III., der von zwei gekrönte Leoparden flankiert ist, was der Münze ihren Namen gab.

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