Numismatik

Augustalis Münze Definition

Goldmünze "Augustalis – Der Kaiserliche"

Ausgustalis kann auf deutsch als "Der Kaiserliche" übersetzt werden. Es handelt sich hierbei um eine Goldmünze, des westlichen Mittelalters, die Kaiser Friedrich II. (1194–1250) als König von Sizilien ab 1231 in Brindisi und Messina in hoher Anzahl produzieren und ausgeben ließ.

Der Hintergund der Prägung dieser Münze im italienischen Raum lag darin, dass Friedrich II. nach seiner Kaiserkrönung am 22. November 1220 eine Neuordung im Königreich Sizilien vornahm und dafür mit einem kleinen Gefolge nach Süditalien reiste. Unter anderem gehörte zu den neuen Strukturen, die er einführen wollte, auch eine Ausweitung des Handels und Geldverkehrs. Die minderwertigen Goldtari sollten deshalb mit den Goldaugustalen ergänzt werden und zusammen die im Mittelmeerraum und auch in Sizilien verbreiteten byzantischen Hyperpya und arabischen Dinare ablösen.

So wurde die Münze insbesondere für den Fernhandel und für größere Handelsgeschäfte geprägt. Die Goldmünze, die 7 ½ Tari galt, zählt in Sammlerkreisen zu den begehrtesten Goldmünzen des Mittelalters, da sie sehr kunstfertig und sorgfältig geprägt wurde. Desweiteren war sie die erste Goldmünze des Abendlandes, was einen Wendepunkt in der Münzgeschichte darstellte.

Der Verbreitungsraum der Münzen war hauptsächlich das Sizilianische Königreich und auch Mittel- und Oberitalien. Vereinzelt waren die Münzen auch in Süddeutschland oder in den Kreuzfahrerstaaten vorzufinden, oder wurden an andere euopäische Herrscher geschickt und gelangten so in andere Teile Europas.

Auf der Vorderseite der Münze ist eine antikisierende, nach rechts gewandte Büste des Stauferkaisers zu sehen, die in der Darstellung an das Münzbild der "Aurei" (antike Goldmünzen) des römischen Kaisers Augustus erinnert, welcher gleichzeitig der Namensgeber der Augustalis ist. Der Kaiser wurde auf der Münze mit einem Lorbeerkranz mit frei flatternder Schleife, sowie einem Pallium, das auf der rechten Seite mit einer Ringfibel gerafft ist, dargestellt. 

Vorderseite der Goldmünze Augustalis mit Abbildung des Stauferkaisers

Je nachdem um was für ein Exemplar es sich bei den Münzen handelt, wirft das Palladium verschieden viele Falten. Die Borte am Oberarm des Untergewandes wird je nach Exemplar des Augustalis mit vier bis zwölf Punkten geschmückt. Auf der Vorderseite ist weiterhin eine umlaufende Inschrift in einen Perlkreis eingefasst: C(a)ESAR AVG (ustus) IMP(erator) ROM(anus).

 

Die Rückseite der Augustalen bedient sich eines Adlers der halblinks gewandt ist. Er hat geöffnete Schwingen und einen nach rechts gewandten Kopf. Auch auf der Rückseite befindet sich eine umlaufende Inschrift, die in einen Perlkreis eingefasst ist. Sie lautet FRIDE RICVS.

Rückseite der Goldmünze Augustalis mit Abbildung eines Adlers

Die Darstellungsweise und umlaufenden Inschriften sind auf allen Augusttalen gleichbleibend. Jedoch gibt es Variationen in der Abbildung einiger Details auf Vorder- und auch Rückseite.

Die Darstellung des Kaisers mit Pallium und Lorbeerkranz und die Legende bezieht sich auf Friedrich II. als Römisch-deutschen Kaiser. Dieses hatte neben den praktischen Ansprüchen an die Münze auch gleichzeitig die propagandistische Wirkung seine Machtposition zu verdeutlichen. Nicht nur eine Vorbildnahme des Kaisers Augustus, sondern auch Münzprägungen von Karl des Großen und seines Sohnes Ludwig des Frommen und Konstantin des Großen wurden als antike und mittelalterliche Vorbilder zur Münzprägung der Augustalen gewählt.

Auch die Rückseite, mit der Abbildung des Reichsadlers, sollte vermutlich zur Verdeutlichung der Machtpositon Friedrichs gelten. Bereits in der Antike wurde der Adler als Herschafts- und Machtsymbol benutzt und wurde auch in einigen Gebieten im Heiligen Römischen reich als Herschaftszeichen verwendet. Dass dieses Symbol auf den Augustalen abgebildet wurde, verdeutlichte den Herrschaftsanspruch von Friedrich II.

Die Kaiseridee des Römisch-deutschen Kaisers wurde auch durch das Prägen der Münzen für das Königreich Sizilien deutlich. Die Augustalen wurden nicht für das Heilige Römische Reich geprägt und dennoch ließ sich Friedrich II. ausschließlich als Römisch-deutscher Kaiser und nicht als sizilianischer König abbilden.