Numismatik

Münzemetall Aluminium

Das Münzemetall Aluminium und Aluminium-Bronze

Das Metall, aus dem eine Münze gefertigt ist, hat maßgeblichen Einfluss auf ihren Wert. Aluminium - Abkürzung "Al" - ist ein sehr leichtes und weiches Münzmetall, das silbrig glänzt. In reiner Form ist Aluminium wegen seiner leichten und vor allem weichen Beschaffenheit und somit auch schnellen Abnutzung des Materials für die Prägung von Umlaufmünzen weniger gut geeignet und wird heute nur noch in Legierungen, zum Beispiel mit einem geringen Anteil an Kupfer und Magnesium von bis zu 3 %, benutzt.

In der Vergangenheit wurden Metalle wie Aluminium nur in Notzeiten, zum Beispiel während einer Inflation eingesetzt. Die Korrosionsanfälligkeit des Metalls machte den Einsatz nur zu Übergangszeiten möglich, während dessen es aufgrund der günstigen und leichten Fertigung benutzt wurde. Beispielsweise wurden die deutschen Reinnickelmünzen am Anfang des Krieges durch Zink- und Aluminiummünzen ersetzt, da Nickel als wichtiges Material für den Krieg galt.

Aluminium Münze - 10 Pfennig

Aluminium Münze - 10 Pfennig

Um Aluminiummünzen vor der Korrosion zu schützen wurde unter anderem versucht diese zu verkupfern. Das daraus entstehende goldgelbe Material Aluminium-Bronze besteht aus 90-95% Kupfer und nur 5-10% Aluminium, kann aber auch geringe Spuren von Mangan, Eisen oder Nickel enthalten. Die Metalllegierung hat ihren Ursprung im Schiffsbau, da die Legierung elastisch und wiederstandsfähig ist, aber auch relativ unempfindlich gegenüber Salzwasser reagiert. Diese Eigenschaften sind auch für die hohe Beständigkeit von Umlaufmünzen ideal, weshalb die Legierung oft für mittelwertiges Kleingeld genutzt wird.

Münzen aus Aluminium-Bronze wurden im Deutschen Reich von 1923 bis 1939 geprägt. Die 10 und 50 Pfennigmünzen bestanden aus Aluminium mit einer Kupferlegierung.

Aluminium-Münzen sind insbesondere bekannt durch Kursmünzen aus der ehemaligen DDR. Die erste Serie mit 1, 5, 10 und 50 Pfennigmünzen zeigte von 1848 bis 1950 eine Ähre auf einem Zahnrad, nach einem Entwurf von Franz Krischker aus dem Jahr 1943 für das Reichskommissariat Ukraine. Dieses Motiv wurde 1952/53 durch einen Hammer mit Zirkel, flankiert von zwei Ähren, ersetzt. Die Aluminium-Münzen blieben bis auf das 50-Pfennig-Stück, welches aus Aluminiumbronze bestand und schon 1958 außer Kurs gesetzt wurde, bis 1972 im Umlauf.

Die zweite Serie an Kursmünzen der DDR, die 1956 in Umlauf gebracht wurden, umfasste seit 1969 auch eine 20-Pfennig-Münze aus Messing, anstelle von Aluminium, da diese Münzen mit einem höheren Gewicht  für den Gebrauch in Automaten, beispielsweise den öffentlichen Fernsprechern, benötigt wurden. Desweiteren waren in dieser Serie 1, 5, 10 und 50 Pfennig-Münzen, sowie 1 und 2 Markstücke enthalten.

Teilweise wurden die Aluminium-Münzen aufgrund ihres Metrials, der Kaufkraft bei höherwertigen Gütern und wegen ihres geringen Umtauschwertes gegenüber der D-Mark auch spöttisch als 'Aluchips' bezeichnet.