Numismatik

Albus Groschen Bedeutung

Albus Groschen

Ein Albus ist eine silberne groschenartige Münze des Spätmittelalters im Wert von 24 Pfennigen, die 1368 vom Trierer Erzbischof Kuno von Falkenstein (um 1320–1388) und seinem Neffen Erzbischof Friedrich von Köln eingeführt und schließlich zur Hauptsilbermünze des Rheinischen Münzvereins wurde. Das Ziel dieses Münzvereins war es gemeinsame Gold- und Silbermünzen mit festgelegtem Feingehalt zu Prägen und zu verwenden.

Der Name Albus leitet sich von der lat. Bezeichnung »denarius albus« (=weißer Pfennig) ab, da die Münze wegen ihres relativ hohen Silbergehalts ihre silbrig-weiße Farbe auch im Umlauf beibehielt. Deshalb wurde dieser rheinische Groschen auch oft nur »Weißpfennig« genannt.

Albus Groschen, Herzog Wilherm - um 1400

Albus Groschen, Herzog Wilherm - um 1400

So ließen die vier rheinischen Kurfüsten, den Weißpfennig als gemeinsame Silbermünze zu den rheinischen Goldgulden prägen. Der Goldgulden war zu dieser Zeit als Handelsmünze bestimmt, während der Albus als Umlaufmünze für den täglichen Gebrauch gedacht war. Die Vorderseite des Albus zeigt meist Heilige wie Johannes den Täufer oder Petrus im Tabernakel. Auf der Rückseite sind die Wappen der an der jeweiligen Münzprägung beteiligten Mitglieder des Rheinischen Münzvereins, der 1385/86 gegründet wurde, zu sehen (in der Regel Trier, Köln, Mainz und Pfalz), domoniert vom größeren Wappen des Territoriums, aus dem die Münze kam. War auf der Wappenseite das Mainzer Rad als zentrales Motiv abgebildet, wurden die Münzen auch »Raderalbus« genannt.

Vor der ersten Kipper- und Wipperzeit (1620–1622) sank der Wert des Albus zur Scheidemünze herab.

Die Münze wurde in Jülich-Berg vornehmlich im 16. Jahrhudnert geprägt, wurde aber im im 17. Jahrhundert durch den Stüber verdrängt. Als die Albuswährung in Jülich-Berg zu Beginn des 18. Jahrhunderts verlassen wurde, bildete diese nichtsdestotrotz noch für längere Zeit die Berechnungsgrundlage für alle geldlichen Werte und somit entsprach 1 Albus 12 Heller.

Einen besonderen Namen erhielt der seit 1625 in Trier geprägte Albus (auch Weißpfennig) im Wert von 8 Pfennigen oder 2 Kreuzern. Er wurde Petermännchen oder auch Petermenger genannt, was sich von der Darstellung des heiligen Peter (Petrus) ableitete, der auf der Münzrückseite mit einem Schlüssel und einem Buch abgebildet war. Während der Umlaufszeit wurden große Mengen dieser Münze ausgegeben, allerdings führte der gering gehaltene Silbergehalt dazu, dass sie nicht besonders beliebt war und nur äußerst ungern als Zahlungsmittel angenommen wurde.

Im Jahr 1689 wurde der Albus deshalb durch das dreifache Petermännchen (auch Dreipetermännchen genannt) ersetzt. Diese Münze entsprach dem Wert von 5 Kreuzern. Auf der Vorderseite der Münze ist das Brustbild des heiligen Petrus mit seinem Schlüssel in den Wolken und eine III zu sehen. Auf der Rückseite ist das Wappen der Stadt Trier abgebildet.