Numismatik

Der Goldpreis

Der Marktpreis für das Edelmetall Gold wird durch den Goldpreis bestimmt. Durch die globalen Auswirkungen von Angebot und Nachfrage entsteht der Preis an Rohstoffbörsen und wir meist in US-Dollar notiert. In Europa sind die wichtigsten Goldpreisnotierungen in Zürich, Paris und London.

 

Der Goldpreis wird beeinflusst von verschiedenen Faktoren, wie dem Dollarkurs, der Zinssätze oder dem Ölpreis sowie der Preise anderer Edelmetalle. Gewichtet werden die Goldmünzen bzw. –barren in Feinunzen oder in Gramm. Die Goldmünze wird hauptsächlich in Unzen und die Goldbarren in Gramm gemessen. Dabei gilt, dass je schwerer der Goldbarren oder die Goldmünze ist, desto geringer ist der Preis. Denn der Goldpreis für 1 kg-Barren liegt im Handel deutlich unter dem Preis für 1000 1g-Barren. So verhält es sich auch bei den Goldmünzen. Zu den bekanntesten Goldmünzen gehören American Eagle (USA), Krügerrand (Südafrika), Maple Leaf (Kanada), Panda (China) und Wiener Philharmoniker (Österreich).

Geschichte

Bereits in der Antike um 560 v. Chr. wurden die ersten Goldmünzen mit einheitlicher Größe und Wert mit eine Prägestempel versehen. Damals wurde das Gold als klassisches Zahlungsmittel verwendet. Im Römischen Reich um 225 v. Chr. wurden unter Julias Caesar vermehrt Goldmünzen geprägt. Da im weiteren Verlauf die einst gängige Silbermünze stark an Wert verlor, wurde im 310 n. Chr. eine stabile Goldwährung eingeführt.

 

Im Mittelalter verlor Gold an Bedeutung als Zahlungsmittel. Es war zu wertvoll und wurde daher gehortet. Eine Silberwährung wurde stattdessen eingeführt, die sich am Goldwert bemessen ließ. Im Spätmittelalter wurden die Goldvorkommen immer knapper und der Wert stieg dadurch an. Erst durch die Entdeckung Amerikas wurde die steigende Deflation gestoppt. Zwischen 1495 und 1850 wurde schätzungsweise 4700 Tonnen Gold aus Südamerika nach Europa verschifft.

 

Ab den späten 18. Jahrhundert wurden Doppelwährungen eingeführt. Der Bimetallismus bestand darin ein vertragsmäßiges und gesetzlich festgelegtes Wertverhältnis zwischen den verwendeten Münzmetallen innerhalb eines Landes oder den finanzstärksten Ländern einer Währungsunion. Mit Einführung des Goldstandards wurden die Bürger 1816 gezwungen ihr Gold bei der Zentralbank gegen Bargeld einzutauschen, um die Bargelddeflation zu stoppen. Die Goldparität sorgte für ein stabiles Umtauschverhältnis.

Goldpreis in Deutschland

Der Goldstandard in Deutschland wurde im Deutschen Reich eingeführt. Ab 1871 wurde zusätzlich zu Talern und Gulden auch Goldmünzen in das deutsche Geldsystem integriert. Am 22. September 1875 trat die Goldwährung am 1. Januar 1876 in Kraft. Nach dem ersten Weltkrieg waren die Goldreserven verbraucht. Dadurch stieg der Goldpreis rasant an, was dazu führte, dass 1 Goldmark circa eine Billionen Papiermark wert waren.

 

Zwischen 1939 und 1949 stiegt der Goldpreis um nominal 84 Prozent. Dies hatte zur Folge, dass die Lebenshaltung aller privaten Haushalte um 66 Prozent zunahm.

Wie wird der Goldpreis ermittelt?

Die gesamte jemals geförderte Goldmenge wurde 2009 auf etwa 165.000 Tonnen (5,3 Milliarden Feinunzen) geschätzt. Das entspricht einem theoretischen Marktwert von zurzeit 6.530 Milliarden US-Dollar. Zugrundegelegt wurde ein Preis von 1.230,3 US-Dollar pro Feinunze (Goldpreis vom 3. Dezember 2018). Zum Vergleich: Der Börsenwert aller Anleihen beträgt weltweit 91.000 Milliarden US-Dollar, der Wert aller Derivate 700.000 Milliarden US-Dollar. Das weltweite Bruttoinlandsprodukt lag im Jahr 2009 laut internationalem Währungsfond (IWF) bei 58.000 Milliarden US-Dollar.

Das sogenannte Goldfixing wird von der London Bullion Market Association (LBMA) durchgeführt. Der Preis wird in täglichen telefonischen Sitzungen festgelegt. Zu den Mitglieder gehören die Bank of China Limited, Barclays Bank PLC, Goldman Sachs International, HSBC Bank USA NA London Branch, J. P. Morgan, Morgan Stanley, Bank of Nova Scotia-ScotiaMocetta, Société Générale, Standard Chartered Bank, Toronto-Dominion Bank (TD) und der UBS Group AG.