Numismatik

10 Jahre Bundeskanzlerin

Goldprägung für Angela Merkel

Angela Merkel feiert 2015 ihr zehnjähriges Amtsjubiläum als erste deutsche Bundeskanzlerin. Aus diesem feierlichen Anlass wird sie auf einer Sonderprägung in Feingold gewürdigt.

Wer hätte damals gedacht, dass ausgerechnet jene anfangs unscheinbare, ostdeutsche Jungpolitikerin, die nach der Wiedervereinigung 1990 in der CDU unter Altkanzler Helmut Kohl ihre Parteikarriere begann, einmal zur vielleicht mächtigsten Frau der Welt aufsteigen würde? Seit nunmehr zehn Jahren ist Angela Merkel als erste deutsche Bundeskanzlerin im Amt, womit sie bereits die meisten ihrer männlichen Vorgänger überholt hat. Lediglich ihre Parteikollegen Konrad Adenauer (1949–1963 als erster Bundeskanzler) und Helmut Kohl (1982– 1998, der sogenannte „Einheitskanzler“) haben länger regiert.

Anlässlich ihres zehnjährigen Amtsjubiläums wird Angela Merkel nun mit einer Sonderprägung mit Jubiläumszahl „10“ in Feingold (999/1000) gewürdigt, die im Rahmen der bekannten Kollektion „Kanzler und Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland“ (auf maximal 5000 komplette Sammlungen begrenzt) erscheint. Die Jubiläums-ausgabe ist mit 12,5 Millimetern Durchmesser und 0,6 Gramm in höchster Sammlerqualität „Polierte Platte“ geprägt. Wie für die Kollektion üblich, ziert die einheitliche Rückseite eine große Adlerdarstellung, die auf die deutschen Bundesländerwappen verweist.

Goldprägung mit Angela Merkel

Geboren wurde die Bundeskanzlerin als Angela Dorothea Kasner am 17. Juli 1954 in Hamburg. Kurz danach siedelte sie mit ihrer Familie (Eltern waren ein Pfarrer und eine Lehrerin) in die DDR über, wo ihr Vater eine Pfarrei erhalten hatte. Nach dem Abitur 1973 begann sie das Physikstudium an der Universität Leipzig, legte 1978 ihr Diplom ab und war dort bis nach ihrer Promotion 1986 als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig.

Politische Blitzkarriere

Die politische Karriere von Angela Merkel (von 1977 bis 1982 war sie in erster Ehe mit dem Physik-Kommilitonen Ulrich Merkel verheiratet) begann erst spät mitten in der Wende. Im Herbst 1989 begründete sie noch in der DDR den „Demokratischen Aufbruch” mit und zog bereits Ende Dezember 1990 als nunmehr CDU-Abgeordnete in den Deutschen Bundestag. Schon einen Monat später wurde sie vom Wahlsieger Helmut Kohl überraschend für sein Kabinett nominiert, wo sie zunächst Bundesministerin für Frauen und Jugend (1991–1994) und anschließend Umweltministerin (1994–1998) war.

In jener Zeit hatte sie lange mit dem negativen Image als „Kohls Mädchen“ zu kämpfen. Dies begann sich aber spätestens nach der CDU-Niederlage bei den Bundestagswahlen 1998 zu ändern. Erst übernahm Merkel das Amt des CDU-Generalsekretärs und schon zwei Jahre später wurde sie nach dem Rücktritt Wolfgang Schäubles mit großer Mehrheit zur Parteivorsitzenden gewählt. Beharrlich baute sie nun die parteiinterne Macht aus, zog aber 2002 ihre Kanzlerkandidatur zunächst zugunsten des CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber zurück. Was diesem nicht gelang, schaffte Angela Merkel dann in der vorgezogenen Bundestagwahl 2005: Im Rahmen der damals gebildeten Großen Koalition mit der SPD löste sie Gerhard Schröder im Bundeskanzleramt ab.

Dies bedeutete in mehrerer Hinsicht ein Novum in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland: Angela Merkel war nicht nur die erste Frau im Kanzleramt, sondern auch mit 51 Jahren die jüngste Amtsinhaberin sowie die erste aus den neuen Bundesländern und nicht zuletzt die erste Naturwissenschaftlerin.