Numismatik

1000 Jahre Leipzig

Neue 10-Euro-Gedenkmünze

Vor tausend Jahren wurde Leipzig das erste Mal schriftlich erwähnt. Dieses runde Jubiläum wird jetzt gefeiert – auch numismatisch mit einer 10-Euro-Gedenkmünze und weiteren Sonderprägungen.

Es waren die Sorben, ein slawischer Volksstamm, die um das Jahr 900 an den Ufern der Parte ein Dorf gründeten, das sie Lipzk, (Ort bei den Linden) nannten. Rasch siedelten sich im Schutz der Burg, der „urbs libzi“, Kaufleute und Handwerker an, die die günstige Lage am Schnittpunkt wichtiger Handelsrouten für ihre Geschäfte zu nutzen wussten.1165 schließlich verlieh Markgraf Otto der Reiche der 500-Einwohner-Gemeinde die Stadt- und Marktrechte. Der Grund auch, warum die Stadt Leipzig 1965 sein 800-jähriges Bestehen feierte.

Nun sollte man sich nicht wundern, dass Leipzig heute, 50 Jahre später, bereits sein Tausendjähriges feiern kann. Denn das aktuelle Jubiläum bezieht sich auf die Ersterwähnung des Orts im Jahr 1015 durch den Bischof Thietmar von Merseburg. Dieser berichtete im siebten Buch seiner Chronik vom Tod des Meißener Bischofs Eid, der „in urbe Libzi vocata“ (in einem Ort namens Leipzig) gestorben sei.

 

„Bürgerstadt“ Leipzig

„Wir sind die Stadt“ – das ist das Motto, unter der Leipzig jetzt sein 1000-jähriges Bestehen feiert. Die Botschaft erinnert bewusst an die Friedliche Revolution in der DDR, die in Leipzig 1989 ihren Anfang genommen hat.

Aber schon in früheren Jahrhunderten war Leipzig geprägt von bürgerlichem Engagement. Dies kommt nicht nur in der Randschrift der am 2. Juli erscheinenden 10-Euro-Jubiläumsmünze zum Ausdruck: BÜRGERSINN · BÜRGERFLEISS · BÜRGERSTOLZ. Auch auf dem Bildmotiv wird der Mensch in den Mittelpunkt gestellt. Eingebettet in die Stadtsilhouette ist eine Personengruppe.

„Ob Revolution, Handel oder kultureller Austausch, alles geht auf die Bürger Leipzigs zurück. Sie prägen die Stadt, deshalb sind sie in der Münze viertieft dargestellt“, erläutert die Münzgestalterin Anne Karen Hentschel aus Bischofswiesen ihr Motiv.

Ganz rechts ist eine dreiköpfige Familie dargestellt, wobei das Kind aus dem Bild herausschaut – sein Blick geht „in Richtung Zukunft“, so die Interpretation der Künstlerin. Im Relief sind bedeutende Gebäude der Stadt Leipzig dargestellt: Völkerschlachtdenkmal, City- Hochhaus, Augusteum-Neubau, Rathausturm, Nikolaikirche und Thomaskirche. Die Stahlbogen-Konstruktion steht für den Haupteingang der Messe.

Das Preisgericht, das die eingereichten Münzentwürfe beurteilte war voll des Lobes für das Siegermotiv: „Die künstlerische Gestaltung der Gesamtkomposition besticht durch ihre hohe Qualität. Die Einbindung der Menschengruppe in die Leipziger Architektur weist auf die besondere Bedeutung des Bürgertums für die Geschichte Leipzigs hin.“ Auch die Typografie, die Vorder- und Rückseite der Münze harmonieren lässt, und der „würdige“ Adler wurden positiv bewertet.